Stuttgart, Deutschland (Weltexpress). Typisch Porsche: Auf der einen Seite die Fresse aufreise, auf der anderes das Maul halten. Nichts hören, nichts sehen und nicht sagen betrifft das Lügen und Betrügen bei der Porsche AG mit Sitz in Stuttgart. Dieses Mal steht der Verdacht der Bestechung und Untreue im Raum.
Bestechung? Großrazzia!
Deswegen gab es laut „Deutsche Welle“ eine Großrazzia „mit 176 Einsatzkräften“. Staatsanwaltschaft, Steuerfahndung und Landeskriminalamt Baden-Württemberg hätten an verschiedenen Standorten der VW-Tochter und Finanzbehörden untersucht. „Laut Staatsanwaltschaft solle nach den bisherigen Ermittlungen ein Beamter des Konzernprüfungsamtes Stuttgart bei laufender Betriebsprüfung geheime Informationen an einen Steuerberater der Porsche AG verraten und im Gegenzug Vorteile angenommen haben. Es werde deshalb wegen des Verrats von Dienstgeheimnissen und Bestechlichkeit ermittelt.“
„Des Weiteren bestehe der Verdacht“, heißt es in der „Zeit“ (28.5.2019) unter der Überschrift „Großrazzia bei Porsche wegen Bestechungsverdacht“, „dass ein ehemaliges Mitglied des Betriebsrates unverhältnismäßig hohe Vergütungen erhalten habe. In Verbindung damit könnten sich weitere Mitarbeiter des Konzerns – darunter auch Führungskräfte – wegen Untreue strafbar gemacht haben. Dem ehemaligen Betriebsrat selbst werde nichts angelastet. Die beiden Sachverhalte bestünden voneinander unabhängig, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Stuttgart.“
Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft ermittelt einem Bericht im „Spiegel“ zufolge auch gegen Porsche-Chef Oliver Blume wegen des Verdachts der Untreue. Dazu heißt es in der „ARD“ (29.5.2019): „Der ‚Spiegel‘ berichtete am Mittwoch, Blume werde in einem Durchsuchungsbeschluss neben Finanzchef Lutz Meschke sowie Personalvorstand Andreas Haffner als Verdächtiger aufgeführt. Der Autokonzern soll dem früheren Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück ein zu hohes Gehalt über einen ‚mittleren sechsstelligen Betrag‘ bezahlt haben. Porsche erklärte gegenüber AFP, mit der Staatsanwaltschaft zu kooperieren, sich zu weiteren Details aber nicht äußern zu wollen.“
Der 1962 in Stuttgart geborene Huck erklärte der „Pforzheimer Zeitung“ gegenüber, dass sein Gehalt „sauber“ sei. Die „Wirtschaftswoche“ berichtet, dass Hück „im Februar seine Ämter bei dem Sportwagenhersteller niedergelegt“ habe und es „auch bei Hück Durchsuchungen gegeben“ habe.
Im „Manager Magazin“ (29.5.2019) heißt es zum erneuten Porsche-Skandal, „dass der Verdacht bestehe, dass einem ehemaligen Betriebsratsmitglied unverhältnismäßig hohe und damit nicht gerechtfertigte Vergütungen gezahlt worden seien. Die sechs dazu Beschuldigten, zum Teil Führungskräfte, könnten sich der Untreue zu Lasten des Unternehmens strafbar gemacht haben. Der betroffene Ex-Betriebsrat sei nicht unter den Beschuldigten. Namen wurden nicht genannt.“
Wer, was, wo, wie sowie wieso, weshalb, warum? Fragen über Fragen und wenige Antworten von allen Beteiligten.
Dennoch ist schon nach Stunden klar, dass der Fall bei der Porsche AG Parallelen zum Mutterkonzern Volkswagen AG birgt. Das wundert wenig, stinkt doch der Fisch vom Kopfe her.