Großbritannien werde einen Sonderbeauftragten in die libysche Oppositions-Hochburg Bengasi entsenden sowie die Aufständischen mit Polizeiausrüstung und TV-Sendeanlagen versorgen, sagte Cameron am Donnerstag in London während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Chef des libyschen Übergangsrates, Mustafa Abdul-Dschalil.
Den libyschen Rebellenrat bezeichnete der britische Premier als "legitimes Übergangs-Machtgremium in Libyen" und kündigte die Eröffnung einer Vertretung des Rates in London an. Das Regime des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi sei in dem Übergangsprozess in Libyen überflüssig, so Cameron.
Mustafa Abdul-Dschalil dankte Cameron für die Hilfe. "Ich versichere Sie, Sie werden Ihre Härte in dieser Frage nicht bereuen", sagte der Chef der libyschen Aufständischen.
Die Machtbasis des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi schrumpft mit jedem Tag. Die Aufständischen berichteten am Donnerstag von Geländegewinnen rund um die westliche Stadt Misrata.
Der libysche Konsul in Kairo, Faradsch al-Areibi, gab im Nachrichtensender Al-Arabija seinen Rücktritt bekannt. Der Diplomat erklärte, er unterstütze ab sofort die Aufständischen und ihren Nationalen Übergangsrat, der seinen Sitz in Bengasi hat. Deutschland werde dort in Kürze ein Verbindungsbüro einrichten, teilte das Auswärtige Amt am Donnerstag in Berlin mit.
Auch die NATO bombt fleißig mit. Kampfjets der trans-atlantischen Militärallianz flogen am gestrigen Mittwoch 46 Angriffe in Libyen und zerstörten sieben Luftabwehr-Raketenanlagen der regimetreuen Truppen von Muammar al-Gaddafi.
Dies teilte das Presseamt des Bündnisses am Donnerstag in Brüssel mit. Außerdem seien vier Kommandostellen und ebenso viele Munitionslager der libyschen Armee zerbombt worden.
Mit Material von dpa und RIA Novosti