Caracas, Venezuela (Weltexpress). Juan Guaidó, der Präsident von Gottes Gnaden, der sich Ende Januar 2019 selbst ernannte, ist offensichtlich vollends gaga. Nicht anders ist es zu erklären, dass er venezolanischen Soldaten zur Revolte aufgerufen hat.
Guaidó und seine Unterstützer versammelten sich heute in den frühen Morgenstunden auf der Autobahn vor der Militärbasis La Carlota im Großraum Caracas. Auch dort rief er umringt von einigen Uniformierten, dass das Militär putschen müsse.
Doch derjenige, der das Volk von einem Aufstand zum anderen ruft, hat offensichtlich nur wenig Gefolgsleute unter Waffen. Zwar gibt es ein paar Verräter bei den Streitkräften, doch die Masse des Militärs geht nicht von der Fahne.
Eine „abtrünnige Soldaten befreiten … den seit Jahren inhaftierten Oppositionsführer Leopoldo López aus dem Hausarrest“, teilt „Focus“ (30.4.2019) mit. Unter der Überschrift „Straßenschlachten in Caracas – Panzerfahrzeug rast in Menschenmeng“ wird Verteidigungsminister Vladimir Padrino zitiert, der im Fernsehsender VTV erklärte: „Wir machen die Opposition für jede Art der Gewalt und des Blutvergießens verantwortlich.“
Allein schon mit der Überschrift belügen die „Focus“-Fritzen ihre Leser, denn in den meisten Teilen der Stadt war und blieb alles normal und unter Kontrolle der Behörden der Stadt.
Wohl wahr, wer Tausende zum massiven Landfriedensbruch aufruft, der gehört vor Gericht und ins Gefängnis.
Laut „Junge Freiheit“ (30.4.2019) soll López auf Twitter geschrieben haben: „Jetzt ist die Stunde, um die Freiheit zu erringen.“
Doch die „Operation Freiheit“ verläuft im Sande. Außer erneut blutige Straßenunruhen nichts gewesen. Die Maduro-Regierung geht gegen Verräter beim Militär vor. Dazu wird in „Sputnik“ (30.4.2019) mitgeteilt, dass Informationsminister Jorge Rodríguez erklärte, „gegen die Verräter bereits Maßnahmen getroffen“ zu haben.
„Junge Freiheit“ teilt unter dem Titel „Guaido ruft Militär zum Umsturz der Maduro-Regierung auf“ ferner mit, dass Venezuelas „Außenminister Jorge Arreaza … die USA und Kolumbien für den Militärputsch verantwortlich“ machten und dass US-Vizepräsident „Mike Pence … sich auf Twitter mit den Rebellen um Guaidó solidarisch“ erklärte. „‚Wir sind mit Euch‘, schrieb er auf Spanisch. Und ebenfalls: ‚Möge Gott mit Euch sein.'“
Dem Sender CNN Español sagte der 35-jährige Guaidó: „Offensichtlich existiert keine Unterstützung für Maduros Regime in den Streitkräften.“ Auf Twitter schrieb er: „Die Streitkräfte haben die richtige Entscheidung getroffen. Sie können auf die Unterstützung des venezolanischen Volkes zählen.“
Doch mehr als „einigen Verrätern“ in der Armee scheint es nicht zu geben. Auch André Scheer schreibt in „Junge Welt“ (30.4.2019), dass der Putschversuch gescheitert sei und teilt mit: „Während es in einigen Teilen der Hauptstadt offenbar zu spontanen Versammlungen von Oppositionellen kam, herrschte in anderen Landesteilen Normalität. Das bestätigten Einwohner in den Bundesstaaten Vargas und Barinas gegenüber junge Welt.“
Doch die Streitkräfte stehen nach wie vor hinter dem gewählten Präsidenten Nicolás Maduro. Der schrieb auch auf Twitter (30.4.2019) und zwar (Original): „¡Nervios de Acero! He conversado con los Comandantes de todas las REDI y ZODI del País, quienes me han manifestado su total lealtad al Pueblo, a la Constitución y a la Patria. Llamo a la máxima movilización popular para asegurar la victoria de la Paz. ¡Venceremos!“ Deutsch: „Ich habe mit den Befehlshabern in allen REDI (Regionen der integralen Verteidigung – Anm. d. Red.) und ZODI (Zonen der integralen Verteidigung) des Landes gesprochen. Sie haben gegenüber mir ihre volle Treue zum Volk, zur Konstitution und zur Heimat ausgesprochen.“
Genau darum geht es. Venezuela wird massiven vor allem von den Vereinigten Staaten von Amerika (VSA) angegriffen. Angriffe auf Wirtschaft und Währung mit Drohungen und Sanktionen. 50 Staaten folgten in Vasallentreue den VSA, darunter auch die BRD. Vor allem von den Staaten mit rechten Regierungen und also Kolumbien und Brasilien wird auf die Maduro-Regierung in Venezuela Druck ausgeübt.
Dass Guaidó den heutigen Aufruf zum Aufstand, den möglichen Militärputsch in Absprache mit Washington traf, das ist klar. Seit Monaten versuchen die Rechtsextremen in Venezuela, die VSA zu einem Angriffskrieg auf Venezuela zu bewegen.
Dass „die venezolanische Regierung erklärte, einen kleinen Putsch niederzuschlagen, für den sich Verräter in der Armee mit rechten oppositionellen Kräften zusammengeschlossen hätten“, das teilt „RT Deutsch“ (30.4.2019) mit und informiert darüber, dass die Regierung in Caracas vor allem Kolumbien beschuldigte, „am Putsch gegen die venezolanische Regierung beteiligt zu sein“.
In der Tat rief Kolumbiens Präsident Iván Duque zur Militärputsch auf. Auf Twitter hetzte Duque und nannte den Präsidenten Venezuelas einen Diktator und Usurpator.
Während sich Tausende um Guaidó versammelten, versammelten sich nicht weniger beim Präsidentenpalast Miraflore, um für den 56-jährigen Maduro zu protestieren.