Jerusalem, Israel (Weltexpress). Für Benjamin Netanjahu, der Ministerpräsident, Außenminister und Verteidigungsminister Israels in einer Person ist, wird es offensichtlich eng. Die Korruptionsvorwürfe der israelischen Polizei scheinen schwerwiegend.
„In der Korruptionsaffäre um die größte israelische Telekomgesellschaft Bezeq hat die Polizei empfohlen, Anklage gegen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (69) und seine Frau Sara (60) zu erheben“, notiert die „Bild“-Zeitung (2.12.2018). Unter der Überschrift „Israels Polizei empfiehlt Anklage gegen Netanjahu“ heißt es weiter, dass „die Ermittlungen … genügend Beweise für Betrug und Bestechlichkeit geliefert“ hätten. „Sie zeigten, ‚dass zwischen Netanjahu, seinen Vertrauten und Elovitch korrupte Beziehungen herrschten‘, heißt es in der Polizeimitteilung.“
In „Spiegel-Online“ (2.12.2018) wird unter dem Titel „Neue Korruptionsvorwürfe gegen Netanyahu“ darauf hingewiesen, dass gegen Bezeq-Besitzer Schaul Elovitch auch Anklage erhoben werden solle, weil „Netanjahu verdächtigt“ werde, „als Kommunikationsminister“, das war er in der Zeit von zwischen 2014 bis 2017, „dem Telekommunikationsunternehmen Bezeq rechtliche Vergünstigungen gewährt zu haben“. „Im Gegenzug soll das zum Konzern gehörende Medium Walla positiv über ihn berichtet haben. Der Regierungschef und seine Vertrauten sollen auch Einfluss auf wichtige Ernennungen bei Walla genommen haben“, heißt es in „Spiegel-Online“ weiter.
In „Süddeutsche Zeitung“ (2.12.2018) wird unter „Polizei empfiehlt Anklage gegen Netanjahu“ ebenfalls darauf eingegangen. Alexandra Föderl-Schmid schreibt: „Netanjahu und ihm Nahestehende haben wegen Inhalten auf der Walla-Website unverblümt interveniert, manchmal sogar täglich, und sie versuchten Einfluss zu nehmen auf die Bestellung von höherrangigen Angestellten (Redakteuren und Reportern), indem sie ihre Beziehungen zu Schaul und Iris Elovitch ausgenutzt haben“, erklärte die Polizei. Die Ermittler haben eigenen Angaben zufolge 60 Zeugen befragt und jede Menge Dokumente und Aufnahmen ausgewertet.“
Er informiert auch darüber, dass Netanjahu „in einer schriftlichen Erklärung die Vorwürfe entschieden“ zurückgewiesen habe. „Er sei zuversichtlich, dass es letztlich nicht zu einer Anklage kommen werde, ‚weil es nichts gibt‘, hieß es in seiner Mitteilung.“