Tokio, Japan (Weltexpress). Auch in Japan wird mächtig viel Geschäftsbankengeld aus dem Nichts geschöpft. Die Geldmenge wird ausgeweitet und ausgeweitet von einem Höchstand zum nächsten. Wahnsinn, aber wahr ist auch, daß die Regenten in Tokio damit im Grunde bankrotte Kapitalgesellschaften, denen gewaltig viel Geld fehlt, spritzen wollen. Im Orwellschen Neusprech ist von einem „Hilfspaket für die Wirtschaft“ und „Bargeldauszahlungen an Haushalte“ die Rede.
Die aus dem Nichts geschaffene Höhe solle insgesamt 430 Milliarden Euro betragen. Kenner wissen, daß von einem Haushaltsdefizit gesprochen und geschrieben werden müßte. Das kommt zum Handelsbilanzdefizit noch dazu. Offiziell und laut „Statista“ (20.10.2021) habe „das Gesamthandelsvolumen von Japan“ im September 2021 „im Außenhandel mit Waren rund 14,4 Billionen Yen (ca. 125,9 Milliarden US-Dollar) betragen. Japan importierte im September 2021 Waren im Wert von rund 7,46 Billionen Yen (ca. 65,2 Milliarden US-Dollar) und exportierte im September 2021 Waren im Wert von rund 6,8 Billionen Yen (ca. 59,8 Milliarden US-Dollar). Japan erzielte dementsprechend im September 2021 im Güterhandel ein Handelsbilanzdefizit in Höhe von rund 0,62 Billionen Yen (ca. 5,4 Milliarden US-Dollar).“
Von diesem Defizit zurück zu dem des Subventionsstaates Japan. Damit dieser nicht nur als der des Kapitals bemerkt und bezeichnet wird, wollen die Regend auch Bargeld für den Konsum ans Volk verteilt lassen. Diese hält sich in der Masse mit dem Konsum zurück. Doch selbst wenn sich das ändern wurde, würde sich noch nichts an den Lieferengpässen der Industrie ändern. Stichwort: Chipmangel.
Unter der Überschrift „Rekord-Konjunkturpaket für Japan“ wird in „Die Presse“ (20.11.2021) mitgeteilt, daß in Kishida-Japan, also unter Fumio Kishida, der als Ministerpräsident gilt, zur Deckung des Haushaltsdefizits „die Ausgabe von Staatsanleihen“ zähle. Lustig! Japanischen Staatsanleihen rentieren neuerdings im Minus, manche meinen: „tief im Minus“. Mit anderen Worten: Die rentieren sich nicht.
Wohin die expansive Geldpolitik führen wird? Selbstredend zu sinkenden Zinsen und zu vollen Bücher der Notenbank, in denen die Staatsschulden stehen. Und was ist das? Richtig, monetäre Staatsfinanzierung. Die Zentralbank hat zwar einen Rückzahlungsanspruch, aber der wird nie und nimmer eingelöst. Das Geld, welches ihre Herren von denen des Staates (des Kapitals) erhalten, stecken sie nämlich in neue und noch mächtig gewaltigere Staatsanleihen.
Wie lange geht das gut? Nicht mehr lange! Die Staatsverschuldung Japans betrug 2020 rund 1.381 Billionen Yen, also über 10,4 Billionen Euro. Dagegen sind die Staatsschulden Frankreichs, Italiens und der BRD beinahe Erdnüsse. Freue sich, wer’s kennt.