G8-Kommuniqué – schwammig und halbherzig

Das vorliegende Kommuniqué verschweigt, dass die G8 massiv hinter ihren Versprechen, die sie auf den vergangenen G8-Gipfeln gegeben haben, hinterherhinken. Besonders das Versprechen im Hinblick auf die Verdoppelung der Hilfe für Afrika bis 2010 kann auf keinen Fall mehr erreicht werden. „Nur wenige Stunden nach Beginn des Gipfels hat Afrika verloren“, so Meier. „Es darf auch nicht sein, dass nun alle Entwicklungshilfegelder, auch die von Nichtregierungsorganisationen mobilisierten Mittel, in eine Gesamt-Länder-Bilanz eingerechnet werden sollen. Das ist eine zynische Verschleierungstaktik, die hier auf dem G8-Gipfel stattfindet.“

World Vision fordert eine Aufstockung der Hilfe zur Senkung der Kinder- und Müttersterblichkeit (Millenniumsentwicklungsziele 4 und 5) auf eine Höhe von 15 Milliarden US-Dollar pro Jahr. „Billionen Dollar wurden kurzfristig zur Rettung der Banken mobilisiert. Dagegen sind 15 Milliarden US-Dollar zur Rettung von sechs Millionen Kindern und 400.000 Müttern pro Jahr Peanuts“, so Meier.

World Vision investiert jährlich 150 Millionen US-Dollar in Gesundheitsprogramme und 300 Millionen US-Dollar für Sachleistungen in 98 Ländern, in denen die Hilfsorganisation tätig ist. Unter anderem kümmert sich die Organisation um die Fortbildung von Hebammen und Gesundheitspersonal. Sie unterstützt die Basisgesundheitsversorgung in ländlichen Gebieten. Zudem fördert World Vision das Gesundheitsbewusstsein der Familien durch Workshops im Bereich Hygiene und Ernährung und kümmert sich um die Versorgung mit sauberem Trinkwasser. World Vision arbeitet intensiv mit dem Global Fund zur Bekämpfung von HIV/AIDS, Malaria und Tuberkulose zusammen.

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Pressemitteilung von World Vision vom 09.07.2009.

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