Frankreich schickt Kampfhelikopter nach Libyen

Wie Le Figaro aus einer gut informierten Quelle erfuhr, verließ der französische Hubschrauberträger „Tonnerre“ der Mistral-Klasse bereits am 17. Mai den Marinestützpunkt in Toulon und nahm Kurs Richtung Libyen. An Bord seien zwölf Kampfhubschrauber der französischen Kriegsmarine.  „Dies ist ein Mittel, um sich dem Boden zu nähern“, so die Quelle.

Gegenwärtig seien die Militäreinsätze der Alliierten dadurch erschwert, dass Gaddafi sich bemüht, seine Kampfkräfte zu tarnen, indem seine Truppen Zivilfahrzeuge benutzen und Panzertechnik in Wohngebieten stationieren.

Der Sprecher des französischen Generalstabs, Thierry Burcard, hat bestätigt, dass ein Hubschrauberträger am 17. Mai Toulon verlassen hatte, machte aber keine Angaben, ob sich an Bord eine Helikopter-Gruppe befindet. 

„Gegenwärtig nimmt der Hubschrauberträger nicht an Militäroperationen in Libyen teil. In der jetzigen Krisensituation können alle französischen Mittel in einem beliebigen Moment zum Einsatz kommen“, sagte Burcard gegenüber AFP. Der Einsatz von Hubschraubern widerspreche nicht der UN-Resolution, betonte er.

Laut der Zeitung sind die Alliierten bestrebt, die Gaddafi-Truppen bis Ende Juli zu zerschlagen – bis zum Beginn des heiligen Monats Ramadan sowie der Sommerhitze, wodurch die Chance der Rebellen auf Erfolg verringert werden kann.

Darüber hinaus läuft am 19. Juli die Vier-Monats-Frist seit Beginn der französischen Teilnahme in Libyen ab und deren Fortsetzung muss vom französischen Parlament gebilligt werden.

In Libyen liefern sich die Truppen des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi seit Februar erbitterte Gefechte mit der Opposition, die Gaddafis Rücktritt fordert. Die Rebellen werden von westlichen Staaten militärisch unterstützt und kontrollieren viele Gebiete in Ostlibyen. Seit März fliegt die Nato Luftangriffe gegen vom Gaddafi-Regime kontrollierte Militäranlagen und Städte in Libyen. Der UN-Sicherheitsrat hatte am 17. März mit Resolution 1973 das Tor für das internationale Eingreifen eröffnet, um die Zivilbevölkerung in Libyen zu schützen und Waffenimporte für Gaddafi unmöglich zu machen. Frankreich, Italien und Katar haben die von Rebellen aufgestellte Parallelregierung bereits offiziell anerkannt.

RIA Novosti

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