Frank Hördler, der Playoff-König aus dem Welli

Ehrung von Frank Hördler für sein 900. DEL-Spiel vor dem Punktspiel vor allen Berliner und Nürnberger Spielern, aber leeren Rängen. © Foto: Stephan Wenske, Berlin, 14.4.2021, BU: Stefan Pribnow

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Am Sonntag läuft Eisbären-Kapitän Frank Hördler zu seiner 16 (!) Playoff-Saison in der MB-Arena auf. Es wird sein 962 Spiel im Eisbärenfell. Kein anderer Spieler trieb öfter für die Eisbären den Puck. Zehnmal schafften es die Eisbären mit Frank Hödler ins Playoff-Finale, achtmal durfte die Berliner den Meisterpokal schwenken. Siebenmal schauten die Eisbären nach der Hauptrunde als Spitzenreiter auf die Konkurrenz. Frank Hördler gehörte immer zum Team und stieg dadurch zum erfolgreichsten DEL-Spieler aller Zeiten auf. Ein Playoff-König eben. Als ob das an sportlichem Erfolg nicht genug sei, krönte der 37-Jährige seine Laufbahn mit dem deutschen Olympiateam 2018 durch eine olympische Silbermedaille.

Im Winter 1989 wackelte „Klein-Fränki“ mit vier Jahren über das Eis in Weíßwasser. Bruder David, damals neun, und Dynamo-Heudegen Vater Jochen, heute 63, staunten wie geschickt Fränki über den glatten Grund glitt. Lange währte die Eiskarriere in der Lausitz nicht. Nach der Wende erhielt Vater Jochen ein Angebot aus Selb. Er griff zu und Frank startete mit sechs Jahren einen zweiten Karriere-Beginn in Selb. Dort entdeckte den talentierten Verteidiger EHC-Manager Peter John Lee.

„Peter bin ich bis heute dankbar, dass er mich nach Berlin geholt hat“, gesteht der Eisbären-Kapitän. Das war 2003. Seit dieser Zeit läuft der 37 ahre alte Verteidiger ausschließlich für die Eisbären auf. „Ich habe mich bei den Eisbären immer wohlgefühlt. Warum sollte ich wechseln?“ Zumal der Topspieler mit Ehefrau Corinna und den drei Kindern im Barnim an der Stadtgrenze zu Berlin ein gemütliches Heim gefunden hat.

„Wenn ich auf meine bisherige Karriere zurückblicke, dann empfinde ich gegenüber zahlreichen Menschen Dankbarkeit. Ich denke da an Mitspieler wie Steve Walker, Florian Busch, Stefan Ustdorf, Sven Felski oder André Rankel und Denis Pedersson, um nur einige zu nennen. In einer Mannschaftssportart schaffst du nie etwas allein. Deshalb gehören auch die Trainer Pierre Page und Donald Jackson zu meinen Förderern.“

Franks Mannschaftskamerad Marcel Noebels ist fest überzeugt: „Frank ist eine Legende.“ Fürwahr, wie alle Daten beweisen. Nun will der Ur-Eisbären mit dem Team ein weiteres Glied in der Meisterkette hinzufügen.

Mit Sohn Eric als Deutschen Meister mit der U20 setzt ein weiterer Hördler die Familien-Traditionen fort. „Ich bin auch sehr stolz auf meinen Jungen. Leider hat er ein bisschen Pech. Er war für die U18-Nationalmannschaft nominiert. Daraus wird erst einmal nichts. Eric war beim letzten Test vor der Abreise Covid positiv“, sagt Frank Hördler ein bisschen traurig. Wenigstens mit Playoff-Siegen will der Vater jetzt für etwas Freude bei seinem Sohn sorgen.

Anmerkung:

Vorstehender Beitrag wurde in Teilen in „Berliner Kurier“ (6.4.2022) erstveröffentlicht.

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