Forschungsprojekt G-Lab gestartet: Fraunhofer FOKUS entwickelt neue Konzepte für ein sicheres und anwendungsfreundliches Internet der Zukunft

Fraunhofer FOKUS entwickelt im Rahmen des BmBF Projektes „G-Lab“ neue Technologien, die im Internet der Zukunft für mehr Ausfallsicherheit und eine vertrauenswürdige Kommunikation sorgen soll.

Für mehr Ausfallsicherheit und eine vertrauenswürdige Kommunikation wollen die Partner in dem auf zweieinhalb Jahre angelegten Forschungsprojekt sorgen. Dafür wird eine völlig neue Infrastruktur entwickelt. „Kernidee von G-Lab ist es, Netzwerk und Anwendungen enger zusammenarbeiten zu lassen“, erklärt Dr. Tanja Zseby, Leiterin des Competence Center Network Research bei Fraunhofer FOKUS. „Das heißt, die Netze können sich flexibel an die Anforderungen der Nutzer und deren Anwendungen wie Filesharing, Internettelefonie, Video-streaming, Web-TV oder mobiles Surfen anpassen.“ Dabei sollen nicht nur Angriffe verhindert, sondern auch die Kapazitäten des Netzes künftig besser genutzt werden. Um das zu ermöglichen untersuchen die Forscher ganz konkrete Anwendungsfälle, zum Beispiel eine Notrufsituation. „Setzt künftig jemand ein Notruf über das Internet ab, würden diese Daten im Netzwerk priorisiert weitergeleitet und geschützt werden“, so Zseby.

Prototypen demonstrieren den Schutz von Anwendungen

Insgesamt neun einzelne Projekte erproben seit dem 1. September 2009 im G-Lab die Revolution des Internets – neben Fraunhofer FOKUS sind weitere elf Universitäten, vier mittelständische und sechs große Unternehmen beteiligt. Die Ideen der Forscher zu Kooperationsstrategien und flexibleren Funktionen werden schon bald in der deutschlandweiten Plattform für experimentelle Internetforschung, dem G-Lab, erforscht und getestet.

170 dedizierte Netzknoten warten an den Technischen Universitäten Würzburg, Kaiserslautern, München, Karlsruhe, Darmstadt und Berlin auf den neuartigen Datenverkehr. Zseby: „Für das Future Internet Konzept entwickeln wir prototypisch Module, die dann ins G-Lab integriert werden. Die Experimente im G-Lab ermöglichen uns Skalier-barkeit und Stabilität der Lösungen unter realen Bedingungen zu be-werten.“ Anschließend können die neu entwickelten Lösungen nach und nach im Internet bereitgestellt werden. Dabei lassen sich einzelne Module bedarfsorientiert kombinieren.

Fraunhofer FOKUS, das Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssyste-me, entwickelt und erforscht am Standort Berlin Kommunikations- und Infor-mationstechnologien. Im Zentrum der Forschungsaktivitäten steht die Entwicklung von domain- und organisationsübergreifender Netzwerken sowie interoperabler, benutzerzentrierter Lösungen.

Mit mehr als 20 Jahren Erfahrung stellt Fraunhofer FOKUS einen bedeutenden IT-Forschungspartner für die Telekommunikations-, Automobil- und Medienindustrie sowie für die öffentliche Verwaltung. Auf wissenschaftlicher Ebene gilt Fraunhofer FOKUS als renommierter Kooperationspartner in Forschungsprogrammen der Europäischen Kommission sowie nationaler Fördergeber.

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Pressemitteilung des FOKUS Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme vom 30.09.2009.

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