Ford Focus 1.0 l Eco-Boost: Überraschend gute Laufkultur

Ford-Chef Alan Mulally war bei der Prí¤sentation des kleinen Benziners so hingerissen von der Technik, dass er dem Aggregat einen Kuss gab. © Ford

Leiser und vibrationsärmer als die bisher üblichen Benziner tritt unser 125-PS-/92-kW-Motor an. Da rüttelt nichts, da schüttelt nichts, da klingt auch nichts wie ein Rasenmähermotor. Wer nicht weiß, dass hier ein Dreizylinder am Werke ist, wird es auch dann nicht heraushören, wenn er die Ohren spitzt. Das Aggregat glänzt durch nahezu perfekte Laufkultur, nimmt völlig unaufdringlich seine Arbeit auf und kommt gleich kräftig zur Sache. In 11,3 Sekunden lässt er den 1,3 Tonnen schweren Focus auf Tempo 100 sprinten, schafft bis zu 193 km/h und hat dank der 170 Newtonmeter Drehmoment über ein breites Drehzahlband ordentliche Kraftreserven für Überholmanöver. Das alles mit nur 5,0 Liter Normverbrauch und einem CO2-Ausstoß von 114 g/km. Serienmäßig bringt der 125-PS-/92-kW-Benziner seine Kraft über ein gut abgestuftes Sechsganggetriebe auf die Straße. Die Preisliste des so ausgestatteten Focus beginnt bei 20.700 Euro. Das sind nur 200 Euro mehr als für den gleichstarken 1,6-Liter- Benziner.

Dafür haben die Kölner Ingenieure mit Hilfe ihrer Entwickler in Aachen und Großbritannien eine Menge Hirnschmalz aufgewandt. Mit ein paar Kniffen haben die Ingenieure dem Aggregat Laufruhe und Sparmanieren beigebracht: Das ging nicht allein per Turbolader, variabler Nockenwellensteuerung und Benzindirekteinspritzung. Zur Geräuschdämmung laufen die beiden wichtigsten Antriebsriemen durch ein Ölbad und die Motorabdeckung wurde speziell ausgeschäumt. Andere Hersteller bekämpfen die bauartbedingten Vibrationen ihrer Dreizylinder durch eine Ausgleichswelle. Die zehrt aber an der Leistung und erhöht den Verbrauch. Bei Ford macht man es anders und gab der Schwungscheibe eine exakt kalkulierte Unwucht mit, die einem unrunden Lauf des Motors gezielt gegensteuert. Zusammen mit dem serienmäßigen Start-Stopp-System und einer per Kühlergrill-Jalousie erreichten Verkürzung der Warmlaufphase wird dem Motor weiteres Sparpotenzial mitgegeben. Gegenüber dem gleichstarken 1,6-Liter-Benziner glänzt der kleine Turbo mit einem um 0,9 Liter niedrigeren Verbrauch.

Ford-Chef Alan Mulally war bei der Präsentation des kleinen Benziners so hingerissen von der Technik, dass er dem Aggregat einen Kuss gab. © FordIn der Theorie trumpft der Turbobenziner mit Leistungs- und Sparwerten auf, wie sie moderne Turbodiesel liefern. In der Praxis werden diese Werte nicht ganz erreicht. Wer den Fahrspaß, den der Eco-Boost-Motor bietet, voll auskostet, sorgt für kräftige Verbrauchssteigerung. Nach einer Tour über Stadt- und Landstraßen sowie Autobahn kamen wir auf gut 6,5 Liter Durchschnittsverbrauch.

Der kleine, moderne Dreizylinder-Turbobenziner von Ford begeistert im Focus durch Laufkultur, Kraftentfaltung und sparsamen Verbrauch.

Im Detail: Ford Focus 1.0 l Eco-Boost (Fünftürer)

Fahrzeugklasse: Kompaktwagen; Motor: Dreizylinder-Turbobenziner, 12 Ventile; Hubraum: 999 ccm; Leistung: 125 PS/92 kW bei 6.000 U/min.; Maximales Drehmoment: 170 Nm bei 1.500 bis 4.500 U/min.; Übersetzung: Sechsgangschaltgetriebe; Beschleunigung 0 bis 100 km/h: 11,3 sec.; Höchstgeschwindigkeit: 195 km/h; Kraftstoffart: Super; Verbrauch (Norm): innerstädtisch: 6,3 Liter/100 km, außerstädtisch: 4,2 Liter/100 km; insgesamt: 5,0 Liter/100 km; CO2-Emission: 114 g/km; Abgasnorm: Euro 5; Effizienzklasse: B; Tankinhalt: 55 Liter; Theoretische Reichweite: 1.100 km; Antrieb: Vorderrad; Maße (Länge/Breite/Höhe): 4,56 m/1,86 m/1,48 m; Wendekreis: 11 m; Kofferraum: 363 bis 1148 Liter; Leergewicht: 1270 kg; Nutzlast: 509 kg; Zulässiges Gesamtgewicht: 1.779 kg; Bremsen vorn/hinten: Scheiben innenbelüftet/Scheiben; Räder: Leichtmetall; Bereifung: 205/55 R 16; Basispreis: 20.700 Euro.

kb

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