Federer zum neunten mal im Finale der Gerry Weber Open

Roger Federer beim Aufschlag. © Foto: Harald Bruning, 2014

Federer traf im Halbfinale auf den Japaner Kei Nishikori, er siegte im zweiten Satz im Tie-Break mit 7:4 und war noch so auf das Spiel konzentriert das er den Sieg schlichtweg übersehen hatte.

Er ging in aller Ruhe zurück zur Grundlinie während die 11.500 Zuschauer im ausverkauften Gerry Weber Stadion zu jubeln begannen, Kei Nishikori stand derweil ziemlich irritiert am Netz und wartete darauf Federer zu gratulieren.

Als der Schweizer seinen Irrtum bemerkte eilte er recht verlegen zu seinem Gegner. Noch auf dem Platz wurde er gefragt ob er denn weiterspielen wollte: "Nein, nein, ich bin schon froh, dass ich es gewonnen habe", meinte der 32-Jährige und lachte.

So etwas ist ihm in mehr als 1.000 Matches noch nie passiert. "Ich habe dann gesehen, dass der Schiedsrichter lacht, dass Nishikori lacht und meine Box auch. Dann habe ich mal auf die Anzeigentafel gesehen und es begriffen."

Das Spiel fand auf einem hohen Niveau statt wenn auch der „Maestro“ die wichtigen Punkte für sich verbuchen konnte. Mit 6:3 beendete Federer den ersten Satz deutlich. "Ich hatte vorher mit Severin Lüthi besprochen, dass ich viel Serve-and-Volley probiere und das hat dann sehr gut funktioniert."
Nach seinem Einzelsieg schaffte Federer zusammen mit seinem Landmann  Marco Chiudinelli auch im Doppel den Einzug in das Finale mit 7:5 und 6:3.
In diesem Jahr geht Federer wohl als der doppelte Roger in die Turniergeschichte ein.

Das Schweizer Doppel siegte gegen die beiden deutschen  Dustin Brown und Jan-Lennard Struff.

In einem mehr als unterhaltsamen Halbfinale profitierten die beiden Schweizer vor allem von ihrer Erfahrung und machten in den wichtigen Situationen die entscheidenden Punkte.

An der Seite seines besten Freundes Chiudinelli hat Federer erstmals ein Doppel-Finale auf der ATP World Tour erreicht. "Marco und ich sind befreundet, seit ich sechs Jahre alt war. Wir haben schon einmal in Basel zusammen gespielt, das war eine Katatstrophe. Deshalb wollten wir es jetzt nochmal probieren und es hat ganz gut geklappt", sagte der Maestro mit einem Augenzwinkern.

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