Faschisten und Kapitalisten auf Vangerland oder Eine Insel mit zwei Mördern – Zur Romanverfilmung „Verblendung“ von David Fincher

Rooney Mara und Daniel Craig in einer Szene der Romanverfilmung "Verblendung". © Sony Pictures

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Daniel Craig spielte in vielen Filmen mit. Bald wird er auf 50 Langfilme kommen. Darunter ist auch der Spielfilm „Verblendung“ mit dem Originaltitel „The Girl with the Dragon Tattoo“, der in London am 12. Dezember 2011 erstaufgeführt wurde. Dieser 158 Minuten lange Streifen, der als Thriller durchgehen könnte, wenn nicht der Klamauk mit der Fashion mit Haut und Haaren sowie den Faschos auf einer Insel wären, ist einer für Erwachsene, weil bei der Hollywood-Verfilmung des Romans von Steg Larsson durch David Fincher Lisbeth Salander (gespielt von Rooney Mara) als Salz in der Suppe hinzugedichtet wurde.

Sex sells in allen Lagen, mit fetten Sozialarbeitern, dürren Lesben und dem Hauptdarsteller, einem Reporter, der auf den Namen Mikael Blomkvist (gespielt von Daniel Craig) hört oder auch nicht. Keine Frage, daß kranke Charaktere im Kino die Kassen klingeln lassen, aber der Film im Film hätte nicht not getan. Für die nötige Finsternis sorgt schon die Lage im winterlichen Norden des Königreiches Schweden, in dem auf einer Insel eine eigenartige Sippe von Kapitalisten Häuser hat. Faschisten und Kapitalisten auf Vangerland.

Im Jahr 2009 geht es darum, was im Sommer 1966 geschah, als Großnichte Harriet Vanger (Moa Garpendal) scheinbar spurlos verschwindet. Der in die Jahre gekommene Henrik Vanger (Christopher Plummer) will noch immer wissen, wieso, weshalb und warum. Deswegen gönnt er sich den Enthüllungsjournalisten Mikael Blomkvist aus Stockholm und holt ihn als Privatermittler, der vorgibt, dessen Biographie schreiben zu wollen, in eine Gästehaus-Hütte mit Kamin und Katze am See neben seinem Herrenhaus und denen der anderen Familienmitglieder und Verdächtigen.

Zwei Handlungsstränge werden zusammengeflochten. Die Wege von Blomkvist, dem journalistischen Schnüffler, und Salander, dem kleinkriminellen Spürhund auf zwei Beinen, das Bleichgesicht mit schwarz gefärbten Haaren und nicht nur schwarzer Unterwäsche fährt Motorbike – passenderweise ein schwarzes Motorrad – kreuzen sich. Und das sind nicht die einzigen auf dieser Insel mit zwei Mördern. Dann paaren sie sich. Und dann geht es wieder um eine Parade in Uppsala, aber sehen Sie selbst diese Romanverfilmung mit Zugabe.

Filmographische Angaben:

  • Originaltitel: The Girl with the Dragon Tatoo
  • Deutscher Titel: Verblendung
  • Originalsprache: Englisch
  • Produktionsstaat; VSA, VK, Königreich Schweden, BRD
  • Erscheinungsjahr: 2011
  • Regie: David Fincher
  • Drehbuch: Steven Zaillian
  • Kamera: Jeff Cronenweth
  • Schnitt: Krik Baxter, Angus Wall
  • Musik: Trent Reznor, Atticus Ross
  • Darsteller: Daniel Craig (Mikael Blomkvist), Rooney Mara (Lisbeth Salander), Christopher Plummer (Henrik Vanger), Stellan Skarsgård (Martin Vanger), Steven Berkoff (Dirch Frode), Robin Wright (Erika Berger), Yorick van Wageningen (Nils Bjurman), Joely Richardson (Anita Vanger), Josefin Asplund (Pernilla Blomkvist), Geraldine James (Cecilia), Donald Sumpter (Morell), Goran Višnjić (Armansky), Julian Sands (Junger Henrik), Gustaf Hammarsten (Junger Harald), David Dencik (Junger Morell), Arly Jover (Liv), Alan Dale (Detective Isaksson), Embeth Davidtz (Annika), Joel Kinnaman (Christer Malm), Moa Garpendal (Harriet Vanger)
  • Produzenten: Scott Rudin, Ceán Chaffin, Ole Sönderberg, Ole Søndberg, Søren Stærmose
  • Altersfreigabe: FSK 16, JMK 16
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