EPIC – Verborgenes Königreich (USA, 2013) – Die Schnecken sind lustig

© 20th Century Fox

Die 17jährige MK (gesprochen von Josephine Preuß) zieht nach dem Tod ihrer Mutter aus der Stadt in den Wald, wo ihr Vater lebt. Dieser hat sie zwar auch lieb, ist aber die Sorte zerstreuter Professor, der über seiner Arbeit alles andere vergisst. Im Gegensatz zu ihrem Vater glaubt MK nicht an die Existenz kleiner Waldmenschen, und gerade als sie gefrustet wieder weggehen will, passiert ihr etwas Unglaubliches: sie schrumpft selbst auf Miniaturgröße und sieht sich plötzlich konfrontiert mit zwei sprechenden Schnecken (Oliver Kalkofe und Oliver Welke), den Leafmen (eine Art Waldwächter) und anderen Bewohnern von Moonhaven, dem verborgenen Königreich der kleinen Waldbewohner, sowie mit Mandrake (Christoph Waltz), dem alles Gesunde und Schöne in der Natur zuwider ist und der Moonhaven mit Fäule zerstören will.

Epic nennt man etwas, dass großartig, ja einfach gewaltig ist. Genau das ist EPIC nicht. Zwar ist die Animation überaus gelungen, besonders der Wald ist wunderschön getroffen, aber die Story, die Botschaft und die Inszenierung schwächeln gar grausig. Die Geschichte ist schlicht unoriginell und  vorhersehbar, die Öko-Botschaft platt und die Ideen zur Inszenierung kommen einem allesamt sehr bekannt vor. Aber, vielleicht soll der Film gar nicht für jeden sein, sondern nur für die Kleinen, die nicht mehr so klein sind, um sich vor Mandrake in seinem Rattenmantel zu fürchten, aber auch noch nicht genug Filme gesehen haben, um über diesen noch wirklich staunen zu können. Vielleicht ist er auch für die erschöpften Eltern gedacht, die den Kinobesuch zu dem heißersehnten Schläfchen nutzen wollen, ohne dabei wirklich etwas zu verpassen.

Was wirklich gelungen ist und was man gar nicht genug loben kann sind Mub und Grub, die beiden Schnecken, und der alte, dreibeinige Mops. Hier stimmt einfach alles: Animation, Charakter und im Fall der Schnecken: herrliche Sprüche. Es ist auch schön zu sehen, dass ein altes und behindertes Tier von der Heldin geliebt wird – es muss nicht immer ein tapsiger Hundewelpe sein.

EPIC ist suboptimal für verwöhnte Filmfans, auch wenn diese Mub & Grub lieben werden, aber er bedient die noch geringen Ansprüche nicht allzu kleiner Kinder ganz gut.

EPIC – Verborgenes Königreich (USA, 2013); Verleih: 20th Century Fox; Filmlänge: 104 min; Regisseur: Chris Wedge; Sprecher: Christoph Waltz; Josefine Preuß; Oliver Kalkofe; Oliver Welke; FSK: ab 6 Jahren; Kinostart: 16. Mai 2013 (Deutschland).

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