Enteignen?! – Tausende demonstrieren in Berlin gegen Mietwahnsinn und Mietwucher und Miethaie und so weiter

Blick auf Berlin. Quelle: Pixabay

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Die Wut wächst. Zwar sahen Tausende von Berlinern bei herrlichem Frühlingswetter, Sonnenschein und Temperaturen von 22 ° Celsius nicht nach Wut aus, auch wenn dem einen oder anderen angesichts explodierender Mieten zum Heulen sein dürfte, doch zu diesem größten Protest in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (BRD) gegen Mietwahnsinn und Mietwucher und Miethaie hat es gereicht.

Arsch hoch und nicht die Hände – „Gemeinsam gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn“

In der „Berliner Morgenpost“ (6.4.2019) berichtet Jens Anker  über „Zehntausende Menschen bei der Demonstration ‚Gemeinsam gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn‘ in der Berliner Innenstadt. Für den rollenden Verkehr ging daher in der Hartz-IV-Hauptstadt nichts mehr, weil der die kleinen Leute protestierten und marschierten.

Ist Eigentum Diebstahl und Miete raub?

Die Belogenen und Betrogenen trafen sich zu 12 Uhr am Alexanderplatz. Von dort führte Die Demonstration über die Karl-Marx-Allee und Warschauer Straße zum Schlesischen Tor, wo sie vor der Arena in Treptow endete, denn dort fand heute eine „Immobilienmesse“ genannte Veranstaltung von Leuten statt, die Eigentum nicht für Diebstahl und Miete nicht für Raub halten.

Enteignen…

Dass die Bourgeoisie immer mehr Wohnungen und sogar die letzten unbebauten Grundstücke kauft und Wohnraum verknappt und verteuert, um aus viel Geld noch mehr zu machen und dabei die unteren Schichten der Lohnarbeiter sowie das Lumpenproletariat abzockt und verdrängt, das wundert niemanden. Deswegen fordert das Demo-Bündnis „Deutsche Wohnen und Co. enteignen“.

Längst läuft in Berlin ein Volksbegehren zur Enteignung, das anfangs belächelt wurde, gegen das mittlerweile Zeter und Mordio geschrieben wird. Der Wille zum Enteignen wächst in Berlin vor allem bei denjenigen, die nichts haben. Auch das ist so wenig ein Wunder wie der Umstand, dass die Zustände, nicht der Aufstände wert wären, auch anderswo in der BRD Beachtung finden.

… oder nur Mietenstopp und Mietendeckelung und Mietpreisbremse?

Immerhin fordert Caren Lay von der Partei Die Linke angesichts der „Mietenexplosion“, die es „seit Jahren“ gebe, einen „Mietenstopp“. Katja Kipping forderte als Vorsitzender der Linkspartei heute auf der Demo in Berlin nicht nur, die Mieten zu deckeln und mehr bezahlbaren Wohnraum durch „öffentliches Bauen“ zu schaffen, sondern sich mit Miethaien anzulegen. Das klingt nach sozialdemokratischem Wahlkampf und ansonsten nach christlich-sozialdemokratischem „Eigentum verpflichtet“, aber nicht nach Enteignen, oder?

Nebenbei bemerkt wirkt die sogenannte Mietpreisbremse der ebenfalls sozialdemokratischen Altparteien CDU, CSU und SPD, die im Januar 2019 per Gesetz in Kraft trat, nicht.

Dass auch in anderen deutschen Städten wie München, Köln, Dresden, Göttingen und Hannover … mehrere Hundert Menschen gegen steigende Mieten“ protestieren, das steht u.a. im „Focus“ (6.4.2019). Unter der Überschrift „Demo gegen ‚Mietwahnsinn‘: In Berlin startet jetzt ein radikales Vorhaben“ wird darauf hingewiesen, dass „auch in europäischen Metropolen wie Paris, Barcelona und Lissabon … Proteste angekündigt“ waren.

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