Eisbären rupfen Roosters 4:1 (2:1, 0:0, 2:0) – Berliner sichern Heimrecht für die K.o.-Runde der Playoff-Nachrücker

Die Berliner Defensive offenbarte Schwächen und Löcher, aber der Angriff der Roosters zeigte sich schwach im Abschluss. © 2017, Foto: Joachim Lenz

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Nachdem am Freitagabend bei vorletzten Vorrundenspiel der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gegen den ERC Ingolstadt der Einzug in die Pre-Playoffs erreicht wurde, legten die Berliner Eisbären am Sonntagnachmittag nach und sicherten sich beim 4:1-Sieg über die Iserlohn Roosters das Heimreicht vor die K.o-Runde der Playoff-Nachrücker.

Die Mannschaft von Cheftrainer Jari Pasanen mühte sich zwar lange, nachdem Blaine Down wenige Sekunden nach Spielbeginn die 1:0-Führung gelang (1.), doch als statt eines 2:2-Ausgleiches, der im Rahmen des Möglichen lag, der 3:1-Zwischenstand auf dem Videowürfel angezeigt wurde, brach der Widerstand der Gäste. Sie ließen merklich nach. Louis Marc Aubry erzielte vor endlich mal wieder großem Publikum in ausverkaufter Halle den 1:1-Ausgleich (10.) und Florian Busch die 2:1-Führung (14.). Daniel Fischbuch stellte den 4:1-Endstand her (49.). Sicherlich hätten noch weitere Toren für die Berliner fallen können, doch aus sie nahmen die letzten Minuten Geschwindigkeit raus, die Kampfkraft wurde weniger.

Die beiden Siege am vergangenen Doppelheimspielwochenende, bei denen der Einsatz der Eisbären, die Willenskraft des ganzen Kaders von Cheftrainer Uwe Krupp stimmte, sollten jedoch nicht zu hoch bewerten werden, denn weder für Ingolstadt noch für Iserlohn ging es um die Wurst. Ingolstadt konnte als Tabellensiebter weder vorrücken noch runterrutschen und Iserlohn nicht mehr die Pre-Playoffs erreichen. Für die Blau-Weißen aus dem Sauerland ist die Saison vorbei, während Ingolstadt wie Berlin um den Einzug in die Playoffs im Modus Best-of-three kämpfen muss. Dabei treffen die Oberbayern unter Cheftrainer Tommy Samuelsson auf den Liganeuling aus Bremerhaven und die Hauptstädter auf die Straubinger Tigers.

Larry Mitchell ist der Trainer der Tigern und irgendwie auch der Star der Straubinger. Ihm eilt längst der Ruf, den er sich bei den Panther aus Augsburg verdiente, voraus aus Scheiße Gold machen zu können. Mitchell scheint ein Händchen zu haben, wenn es darum geht, Spieler, die andere aussortieren, zu entdecken. Er findet Talente, wo andere nicht suchen, und fördert die Jungen und er bringt altes Eisen erneut zum Glühen. Der Mix seiner Mannschaften mit limitierten finanziellen und also auch sportlichen Möglichkeiten reizt er aus und bringt wie kaum ein anderern DEL-Trainer Eishockeyspieler an ihre Leistungsgrenzen. Mit kleinen Mitteln Großes möglich werden zu lassen, dafür dürfte Mitchell der Mann der Stunde und gegen diese Berliner, bei denen Licht und Schatten eng beieinander liegen, möglicherweise der entscheidende Faktor sein. Auf seine Strategies-of-winning darf man gespannt sein.

Doch auch Krupp wird sich etwas ausdenken müssen. Auf die Art und Weise, wie der Rooster gerupft wurde, nämlich mit dem offensichtlichen Vernachlässigen der Defensive, die manche Schwäche und Lücke offenbarte, in die Iserlohns abschlussschwache Angreifer immer wieder bis vor Vehanen fuhren, wird man dem Tiger nicht den Zahn ziehen können.

Wer auch immer als Sieger aus den Duellen der Nachrücker hervorgeht, der muss in die Playoffs gegen Meister aus München oder die Adler aus Mannheim ran.

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