Potsdam, Deutschland (Weltexpress). Mit Schifffahrt in Potsdam ist vor allem die der Weiße Flotte Potsdam GmbH gemeint, die ihren Sitz an der der Straße mit der Bezeichnung Lange Brücke 6 in Potsdam hat. Die Lange Brücke in der bevölkerungsreichsten Stadt des Bundesstaates Brandenburg, die an der Havel liegt und südwestlich an die Migranten-Metropole Berlin grenzt, ist eine große Straßenbrücke, die als ältester Havelübergang gilt. Sie verbindet das Alte Potsdam, also die historische Stadt mit der Teltower Vorstand und Babelsberg. Längst ist die lange Brücke auch breit, bietet Fußgängern und Radfahrern sowie Fahrern von Motorräder, Automobilen, Lastwagen und Bussen Platz, aber auch Straßenbahnen fahren über diese Neue Lange Brücke, die von 1958 bis 1961 als Spannbetonbrücke gebaut wurde. Sie ersetzte die wirklich alte Lange Brücke, eine Massivbrücke von 1888, die von Anglo-Amerikaner massiv zerstört wurde, wie auch große Teile der preußischen Stadt, die Residenz- und Garnisonstadt preußischer Kurfürsten und Könige.
Wer sich an der Langen Brücke 6 und also unter der Brück vor einem der Schiffe der Weißen Flotte einfindet, der braucht einen guten Stadtführer, um das alles und noch viel mehr zu erfahren. Wer viel fahren und erfahren möchte, der sollte die Havelseenrundfahrt buchen. Das ist eine Ausflugsfahrt ins Havelland mit Kaffee und Kuchen, gerne mit Kind und Kegel, und Potsdam, Forsthaus Templin, Caputh, Petzow, Perch und Werder sind auch mit dabei. Anders formuliert: Diese Stationen werden angefahren. Und an diesen Stationen kann man aus- und einsteigen. Wobei der Hafen Potsdam als „das Tor ins Havelland“ gilt. Von dort geht die Fahrt flußabwärts „in die Obstkammer der Mark Brandenburg“. Das und anderes erfährt man über Lautsprecher. Daß „die Havelseenrundfahrt die idyllisch gelegenen Orte entlang des Flusses Caputh, Petzow, Ferch und Werder“ verbindet, das sieht und hört man, wenn der Kapitän mit dem Typhon das akustische Signalgerät betätigt. Typhone dienen der Kollisionsverhütung und nicht dem Vergnügen der Mitfahrer. Wer hier und dort aussteigt, um die Gegend zu erkunden, der sollte besser auf den Fahrplan und die Uhr schauen, als aufs Typhon hören, um zu wissen, wann das nächste Schiff an- und ablegt. Das geht nämlich in der Regel recht zügig. Die Weiße Flotte scheint pünktlicher als die Eisenbahn.
Daß Zeit relativ ist, daß weiß man, wenn man am Sommerhaus von Albert Einstein vorbeifährt. Zu bestaunen sind auch das kurfürstliche Schloß in Caputh, das romantische Dorfensemble in Petzow mit Schloß und Kirche von Karl Friedrich Schinkel. Neben Schinkel, dem preußischer Baubeamten, Baumeister, Architekt, Stadtplaner, Maler, Grafiker, Medailleur und Bühnenbildner, ist immer wieder Peter Joseph Lenné zu nennen, der preußischer Gartenkünstler und General-Gartendirektor der königlich-preußischen Gärten. Der gestaltete auch den Park in Petzow. Auch in Werder im Zernsee möchte man aussteigen, umhergehen und später wieder einsteigen. Doch vom zu großen Genuß von Obstwein nicht nur während des Baumblütenfestes ist abzuraten. Ein selbstgebrautes Bier der Forsthausbrauerei Templin darf jedoch sein.
Die Havelseenrundfahrt darf als ganzes und in Teilen mit einem Tagesticket genutzt werden. Mit einem solchen Ticket darf die Tour jeder Zeit an einer Station mit Landgängen unterbrochen werden. Seit 9.5. und noch bis 3.10.2016 fahren täglich Schiffe. Es empfiehlt sich ein Start in Potsdam an der Langen Brücke um 10 Uhr, 10:30 Uhr oder 11 Uhr. Allerdings legen dort auch um 13 Uhr und 15 Uhr Schiffe ab. Wer den frühen Vogel fängt und um 10 Uhr an der Langen Brücke loslegt, der sollte gegen 16:45 Uhr oder spätestens 18:45 Uhr dort wieder ankommen und abends von einem ereignisreichen Tag mit Havelseenrundfahrt und Schifffahrt in Potsdam erzählen können.
2016 kostet die Havelseenrundfahrt (Hin- und Rückfahrt) pro Person 16 Euro.