Ein weiteres Jahr Unfreiheit für Julian Assange – Demonstranten gegen VK und VSA fordern „Free Assange“

"Free Assange". Proteste am 1. Mai 2019 vor dem Gericht in Southwark, London. Quelle: Facebook,

London, VK (Weltexpress). Der Publizist Julian Assange wurde heute vom Southwark Crown Court in London zu 50 Wochen Gefängnis verurteilt, „offiziell wegen Verstoßes gegen seine Kautionsauflagen“ (vgl. „Sputnik“, 1.5.2019). Der 1971 in Townsville, Queensland, Australien, geborene Assange war am 11. April von der Polizei des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Nordirland (VK) in der Botschaft Ecuadors in London festgenommen worden, nachdem der rechte Präsident Moreno im den Pass und das politische Asyl entzog.

In die ecuadorianische Botschaft war Assange 2012 geflüchtet, weil gegen den Gründer von Wikileaks ein europäischer Haftbefehl wegen Vergewaltigungsvorwürfen in Schweden vorlag. Assange bestritt diese und fürchtete, am Ende entweder vom VK oder von Schweden in die Vereinigten Staaten von Amerika (VSA) ausgeliefert zu werden.

In den VSA wurde Assange unter anderem eine „Verschwörung mit der Whistleblowerin Chelsea Manning“ beschuldigt, „um ein Passwort eines Computernetzwerks der Regierung zu knacken“, worauf in „Spiegel-Online“ (1.5.2019) hingewiesen wird. „Manning hatte WikiLeaks 2010 – damals noch als Bradley Manning – Hunderttausende geheime Militärdokumente zukommen lassen.“

Deswegen heißt es in „Sputnik“ (1.5.2019): „Die einjährige Gefängnisstrafe könnte allerdings noch das mildeste Urteil sein, die der Whistleblower fürchten muss.“

Prozesse und Knastaufenthalte drohen dem Publizisten in Schweden, dem VK und der VSA. In den VSA droht Assange sogar die Todesstrafe.

Vor dem Gericht im Londoner Stadtteil Southwark wurde für die Freilassung von Assange protestiert. Schilder mit der Aufschrift „Lasst Assange frei“ hoch.

In der „Welt“ (1.5.2019) heißt es unter Berufung auf die Nachrichtenagentur Reuters, dass Assange im Gerichtssaal gesagt hätte: „Ich entschuldige mich bei denjenigen, die in der Art und Weise, wie ich meinem Fall verfolgt habe, sich respektlos behandelt gefühlt haben.“ Weiter heißt es: „Er habe sich in ‚entsetzlichen Umständen‘ befunden. ‚Ich habe in dieser Zeit getan, was ich für das Beste hielt‘.“

Das Leben und Werk von Julian Assange zerstörten

Über die Zeit in der Botschaft erklärte der frühere Konsul der Landesvertretung, Fidel Narvaez, laut „Merkur“ (20.4.2019): „Es stimme einfach nicht, dass Assange nicht reinlich gewesen sei, sich nicht um seine Katze gekümmert oder gar Exkremente an die Wände geschmiert habe, sagte der frühere Konsul der Landesvertretung, Fidel Narvaez, am Samstag dem britischen Nachrichtensender Sky News.

Assanges Verhältnis zu allen Angestellten der Botschaft sei respektvoll gewesen, sagte der Ex-Diplomat weiter. Der gebürtige Australier habe auch nicht in Schmutz gelebt. Narvaez: ‚Hat er das Geschirr in den Geschirrspüler gestellt? Wahrscheinlich nicht an den Wochenenden. Ist das ein Verbrechen?‘ Zuletzt sei der Aufenthalt in der Botschaft aber „die Hölle“ für Assange gewesen, der Internet- und Besuchsverbote bekam. ‚Die Strategie war klar: ihn zu brechen.'“

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