Ein Pferd ist kein Sportgerät – Über das Buch „Vom Horsemanship zum Natural Horsemanship. Das Pferdebild des Menschen im Wandel“ von Bernd Paschel

"Vorm Horsemanship zum Natural Horsemanship" von Bernd Paschel. © United P.C.

Frankfurt am Main, Deutschland (Weltexpress). Als Sportstudent und Moderner Fünfkämpfer kam Bernd Paschel 1969 zum Reitsport mit Reitlehrgängen im Bundesleistungszentrum Warendorf. Nach einer mehrjährigen Pause fand er 1995 zurück zu seiner heimlichen Liebe und bildete sich vielfältig weiter, wobei sich seine traditionelle Sicht auf das Pferd grundlegend veränderte und er sich vom Pferd als „Sportgerät“ verabschiedete. Kritisch und selbstkritisch hinterfragt er die Mythen, die in 4000 Jahren seit der Domestizierung des Pferdes entstanden sind und noch heute im Sportreiten präsent sind, oft mit unnötigen Grausamkeiten zu Lasten des Pferdes.

Er bekam dabei Unterstützung durch den Heiligen Vater Papst Franziskus, der sich seinen Namen gab nach Franz von Assisi, dem ersten bekannten christlichen Tierschützer.

Bernd Paschel gelingt es, 22 Horsemen in einem Buch zusammen zu bringen und befragt sie in Gesprächen über Mythen und Dogmen im Reiten, wobei ein neues Pferdebild zum Wohle des Pferdes entsteht.

Das Buch ist mit 117 Zeichnungen und Fotografien illustriert, die mehr sagen können als Worte.

Die Philosophin Elma Esrig, die mit ihren Pferden auf dem Frühbeshof, einem ehemaligen Gutshof, in Neuburg am Inn lebt, beginnt den Reigen der bekannten Horsemen mit der Darstellung ihrer Pferde-Mensch-Arbeit, die sie einen kentaurischen Dialog nennt.

Bekannte und weniger bekannte Horsemen folgen, wie Heinz Welz, Peer Claßen und Jenny Wild, Andrea und Markus Eschbach, Ariane Schürmann und Edwin Witwer, Thomas Günther, Dr. Maksida Vogt, Larissa Hartkopf, Uwe Weinzierl, Susanne Gerhards, Vaclav Vydra, Bernd Osterhammel, Peter Pfister, Jossey Reynvoet, Silke Vallentin, Dr. Maksida Vogt, Barbara Spieleder, Juli Zeh, Teddie Ziegler und Katina von Werthern, deren Zeichnungen das Buch gestalten.

Die Buchautorin Larissa Hartkopf „Was Sie über Reitsport und Turnierpferde wissen sollten“ berichtet über ihre Erfahrungen aus der Sicht einer erfolgreichen jungen Reiterin, der schon früh bewusst wird, dass nicht nur die unnötigen Grausamkeiten an den Pferden im Reitsport, sondern auch der Druck und die Umstände in traditionellen Reitställen und Reitsportveranstaltungen auf überwiegend junge Mädchen extrem groß ist und den erzieherischen Wert des Reitsports fraglich erscheinen lässt.

Um diesem Dilemma zu entgehen, muss man nicht gänzlich vom Pferd absteigen, wie Larissa Hartkopf und Maksida Vogt es getan haben.

Es gibt mittlerweile lohnenswerte Alternativen. Der tschechische Schauspieler Vaclav Vydra, der nur mit Halsring und ohne Eisen an den Hufen an Jagdreitveranstaltungen in ganz Europa teilnimmt, wird in einer Bildreihe vorgestellt, sowie Edwin Witwer, ehemals Assistent bei Pat Parelli, praktiziert in der Toscana einen neuen Weg, Pferde in ihrer Natürlichkeit zu erleben.

Abgerundet wird das Buch mit der Philosophin Elma Esrig und ihrem „Sensibilisierungstraining für darstellende Künstler“.

Bibliographische Angaben

Bernd Paschel, Vom Horsemanship zum Natural Horsemanship, Das Pferdebild des Menschen im Wandel, gebundene, Verlag: United-PC, 1. Auflage, Februar 2021, ISBN-13: 978-3-7103-5024-5, Preis: 35,90 EUR (Deutschland)

Vorheriger ArtikelDie antideutsche Linke, Partei der Umvolkung und des Muselmanentums
Nächster ArtikelSansibar, wunderbar – Am Traumstrand von Jambiani