Der arme Autor Alex Ogg hat sich nun mitten ins Auge des Orkans begeben, hat mehrfach versucht die Band an einen Tisch zu bekommen, endlose Mails und Diskussionen erleiden dürfen, Gerichtsprotokolle gelesen, den ganzen Schmutz einer gescheiterten Liebe – er musste scheitern. Die daraus resultierende Müdigkeit hat sich auf sein Buch gelegt. Es ist ohne echten Punkrock Drive, es wird keiner hart rangenommen, es fehlt an Kritik und Einordnung. Es endet 1980, ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, Alex Ogg hätte danach einfach keine Lust zum Weiterschreiben gehabt. Die Sätze sind sehr lang, keine knorke Sprache, die Illustrationen verwaschen, es war bestimmt keine gute Idee, die Fußnoten in den Text zu integrieren.
California über alles ist nicht das endgültige Buch über DK, notorischen Fans wird’s egal sein, alle anderen müssen sich noch ein wenig gedulden.
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Alex Ogg, California über alles: Dead Kennedys – Wie alles begann, 144 Seiten, Ventil Verlag, Mainz 2015, ISBN: 978-3-955-75008-4, 17 Euro