Ein Maritim, viele Schätze und Kostbarkeiten aus 1000 Jahren europäischer Kaisergeschichte in Magdeburg

Wen oder was aber feiern die 232.364 Einwohner, so viel sollen es laut heutiger Wikipedia-Auskunft nach Stand vom 31.12.2011 sein, der Hauptstadt des Landes Sachsen-Anhalt? Gärtner? Die letzte Bundesgartenschau in Magdeburg war 1999. Handballer? Mit dem Gewinn des EHF-Pokals 2007 holten die Magdeburger ihren vorläufig 29. Titel. Zu diesem Zeitpunkt waren die Magdeburger Handballer der erfolgreichste deutsche Handballverein. Derzeit sind sie nur noch Mittelmaß. Pfaffen und Kirchenkram, wie das gemeine Volk in der waldarmen wie weit-welligen Magdeburger Börde so sagt, können es auch nicht sein, denn die Magdeburger sind zu 86 % konfessionslos.

Touristen und Kapitalisten

Machen wir es nicht unnötig spannend. Seit Februar 2010 vermarktet sich die Stadt Magdeburg gegenüber Touristen, die genug Geld dalassen sollen, bevor sie abreisen, und Kapitalisten, die vor Geld gerne zum Investieren überweisen sollen, nebenbei bemerkt: Touristen und Kapitalisten scheint die Stadt, deren Kassen klamm sind, bitter nötig zu haben, unter der Kampagne „Ottostadt Magdeburg“.

Ottostadt Magdeburg

Zwar gab es mit Otto von Guericke im 17. Jahrhundert nach unserer Zeitrechnung einen Erfinder und Politiker, der auch Bürgermeister war, doch die Gegenwärtigen gehen noch weiter zurück in der Geschichte der Stadt, bis zu Kaiser Otto mit dem Zusatz "der Große". Kaiser Otto der Große erklärte seine Lieblingspfalz Magdeburg zur Hauptstadt und regierte von der Elbe aus das Heilige Römische Reich. Auch heute ist, obwohl oder weil das Reich weg ist, alles Otto in Magdeburg. Das Kulturhistorische Museum Magdeburg präsentiert seit dem 27. August 2012

Schätze und Kostbarkeiten aus 1000 Jahren europäischer Kaisergeschichte

und das ist gut so. "Otto der Große und das Römische Reich. Kaisertum von der Antike zum Mittelalter" lautet der Titel der aktuellen kunst- und kulturhistorischen Landesausstellung, die anlässlich des 1100. Geburtstages von Kaiser Otto dem Großen und des 1050. Jahrestages seiner Kaiserkrönung in der "Ottostadt" gezeigt wird. Mit dieser dritten Ausstellung zu dem berühmt-berüchtigten Kaiser setzt das Magdeburger Museum nach den beiden Europaratsausstellungen 2001 "Otto der Große. Magdeburg und Europa" und 2006 "Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation" die erfolgreiche Ausstellungsreihe zur Person Ottos des Großen fort. Pflicht ist zudem das Monumentalgemälde mit Szenen aus dem Leben Ottos des Großen von Arthur Kampf im Kaiser-Otto-Saal.

Kür ist das Maritim Hotel Magdeburg

das in diesem Jahr sein 20-jähriges Jubiläum feiert und passend zur Otto-Ausstellung ein "Kennenlern-Angebot ins Leben gerufen" hat, womit wir wieder bei der eingangs erwähnten Pressemitteilung wären, in der es heißt: "Vom 2. September bis 9. Dezember 2012 kann das Maritim Jubiläumsangebot für 219 Euro pro Person im Doppelzimmer gebucht werden. In diesem Preis enthalten sind 2 Übernachtungen inkl. reichhaltigem Frühstücksbuffet, 1 Flasche Champagner plus kostenloser Leihbademantel, eine tägliche Tageszeitung, ein Begrüßungscocktail, zwei festliche Menüs mit mehreren Gängen, 20 Prozent Nachlass auf den Verzehr aus der Minibar und eine Eintrittskarte zur Landesausstellung ‚Otto der Große und das Römische Reich‘."

Aus eigener Erfahren, ich wurde einst zu einer Pressereise in das Maritim Hotel Magdeburg eingeladen, um über Stadt, Land, Fluß, Kultur und Hotel zu berichten, kann ich bestätigen, daß das unweit vom Hauptbahnhof, der im Jahre 1870 unter dem Namen „Centralbahnhof“ entstand und bis 2015 unter dem Projekt "Magdeburg 21" für rund 300 Millionen Euro renoviert wird, gelegene mitten in der Altstadt steht. Vom Hotel zwischen Dom St. Mauritius, dem barocken Rathaus und den Gründerzeitbauten am Hasselbachplatz, das ein modernes hohes Haus, von außen unahbar, innen fulminant mit seinem langen Lichthof unter der 32 Meter hohen Glasdach, ist, erreicht man viele touristische Höhepunkte zu Fuß oder mit dem Rad, wozu wir raten.

Das Hotel

verfügt nach Eigenauskunft über 514 komfortable Zimmer, inklusive 13 Suiten. Im Restaurant "Sinfonie" werden die Gäste mit extravaganten regionalen Köstlichkeiten verwöhnt. Üblicherweise gelten gemäß Wikipedia als lokale kulinarische Spezialitäten "Bötel", Eisbein mit Sauerkraut, Erbsenpüree und Salzkartoffeln, die "Gehacktesstippe", eine dunkle Sauce mit gemischtem Hackfleisch die mit Kartoffeln gegessen wird, und "Pottsuse", ein Brotaufstrich aus Schweinefleisch, Schmalz und einigen Gewürzen, doch das Maritim hat mehr zu bieten (demnächst nachzulesen und anzusehen im WELTEXPRESS in der Rubrik "Essen&Trinken"). Vor allem, wenn in der zwei Kilometer entfernten Villa Bennewitz in großbürgerlichem Ambiente Gesellschaften mit bis zu 100 Gästen bewirtet werden. Doch derzeit geht es nicht um Köstlichkeiten sondern Kaiser Otto den Großen. Weil die Ausstellung nur noch wenige Woche läuft, meinen wir: nix wie hin nach Magdeburg!

Informationen

Die Ausstellung läuft vom 27. August bis zum 9. Dezember 2012. Öffnungszeiten sind täglich 10.00 – 18.00 Uhr. Kulturhistorisches Museum Magdeburg, Otto-von-Guericke-Str. 68-73, D-39104 Magdeburg, Tel.: +49(0)391/53548-0, Fax: +49(0)391/53548-24.

Ein klassischer Katalog zur Ausstellung sowie ein Kurzführer sind im Verlag Schnell & Steiner erschienen. Der wissenschaftliche Begleitband zur Ausstellung "Kaisertum im ersten Jahrtausend" ist ebenfalls im Verlag Schnell & Steiner erschienen

Die wichtige Website zu Otto finden Surfer unter www.otto2012.de

Die Maritim Hotelgesellschaft ist im Weltnetzt unter www.maritim.de zu erreichen.

Maritim Hotel Magdeburg, Otto-von-Guericke-Straße 87, 39104 Magdeburg, Telefon: +49 (0) 391 5949-0, Fax: +49 (0) 391 5949-990, Reservierung: +49 (0) 391 5949-888, Email: info.mag@maritim.de.

Auf der Website http://www.maritim.de/de/hotels/deutschland/hotel-magdeburg finden User übliche Hotelfotos, die scheinbar alles zeigen, nur nicht das Leben im Hotel, einen langweiligen Imagefilm (Achtung: unbedingt Ton ausschalten) und ein paar nützliche Infos kurz und übersichtlich.

Wissenswertes über Magdeburg bietet vor allem Wikipedia unter http://de.wikipedia.org/wiki/Magdeburg

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