Erdogan gab bekannt, dass er kurz vor dem gemeinsamen Essen einen Erlass auf den Weg gebracht habe, der vorsehe, dass der türkische Staat zahlreiche Immobilien und Grundstücke an nicht-muslimische religiöse Minderheiten zurückgeben werde. Dies betrifft vor allem die griechisch-, syrisch- und armenisch orthodoxen Kirchen sowie die jüdischen Gemeinden in der Türkei. Auch soll für Immobilien und Grundstücke, die der türkische Staat nach der Enteignung verkauft hat, angemessene Entschädigungen gezahlt werden. In den vergangenen Jahrzehnten verließen immer mehr Mitglieder der nicht-muslimischen Gemeinden das Land, so dass sich die Zahl türkischer Bürger, die nicht-muslimischen Glaubens sind, dramatisch verringerte.
Seit Jahren wird die Regierung durch die europäische Justiz und den Europäischen Menschenrechtsgerichtshof in Straßburg aufgefordert, enteignetes Kircheneigentum zurückzugeben. Ministerpräsident Erdogan wurde von den Medien zitiert, dass nun endlich ein Problem lösen zu können, das das Ansehen der Türkei viele Jahrzehnte international beschädigt habe. Für diesen Schritt erntete Erdogan bereits Lob seitens EU-Parlamentariern. Doch wird er sich auf Kritik in seinem eigenen Land seitens türkischer Nationalisten gefasst machen müssen.