Ein Dinosaurier des Journalismus: Werner Sonne geht in den Ruhestand

Christiane Meier und Werner Sonne, © WDR/Thomas Ernst

Damit geht eine Ära zu Ende, die man durchaus als glanzvoll bezeichnen kann. Seit 2004 saß Werner Sonne mit am Frühstückstisch vieler Bundesbürger und befragte mit lautstarker Stimme Politiker aller Parteien ohne Kompromisse. Besonders durch sein schon legendäres Nachfragen schrieb er Geschichte.

WDR-Intendantin Monika Piel sagte: „Mit seinem unverwechselbaren Stil, Kompetenz und Unabhängigkeit, hat sich Werner Sonne Respekt und Vertrauen beim Publikum erworben. Auf die hohe Qualität seiner Berichte, Reportagen und Einschätzungen war immer Verlass. Seine morgendlichen Interviews mit führenden Politikern im ARD-Frühstücksfernsehen bildeten häufig den Auftakt zu einer neuen Debatte in der Republik.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.

Jörg Schönenborn, WDR-Chefredakteur Fernsehen: „Werner Sonne ist ein erstklassiger journalistischer Handwerker. Er gibt sich nicht mit Informationen aus zweiter Hand zufrieden und nicht mit der erstbesten Antwort. So ist er für unser Publikum zur Autorität geworden, zu einem Stück Verlässlichkeit in unsicheren Zeiten.“

Seine Vita

Werner Sonne, geboren am 4. Mai 1947 in Riedenburg, begann seine berufliche Laufbahn beim Kölner Stadtanzeiger, wo er zuvor ein Volontariat absolviert hatte. Anschließend arbeitete er als Korrespondent für United Press International in Bonn. Seit 1968 ist er für den Westdeutschen Rundfunk tätig, zunächst im Hörfunk, später als Korrespondent aus Bonn und Washington. 1981 wechselte er zum Fernsehen und wurde unter anderem Sonderkorrespondent bei ARD aktuell, stellvertretender Chefredakteur WDR Fernsehen / Landesprogramme und ARD-Korrespondent im Studio Bonn. Werner Sonne leitete die ARD-Studios in Warschau und Washington und moderierte die Sendung „Schwerpunkt“ im ARD/ZDF-Informationskanal Phoenix. Seit 1999 berichtet er aus dem ARD-Hauptstadtstudio Berlin, seit 2004 als Korrespondent und Büroleiter des ARD-Morgenmagazins. Werner Sonne veröffentlichte mehrere Romane.

Vorheriger ArtikelWer vieles bringt… – Eröffnung der Autorentheatertage des DT mit „Das fliegende Kind“ und „Der Wind macht das Fähnchen“
Nächster ArtikelBrasilianisches Klangwunder – Das OSESP wieder auf Europe-Tournee