Das Projekt basiert auf nationalen Wettbewerben, die alljährlich stattfinden und eine Auswahl herausragender Tourismusregionen für jedes teilnehmende Land treffen. Der Preis steht jedes Jahr unter einem anderen Thema. Nach „Ländlicher Tourismus“, „Immaterielles Erbe“, „Tourismus und Schutzgebiete“ ging es 2010 um Wassertourismus. Der Deutsche Tourismusverband e. V. (DTV) engagiert sich seit vielen Jahren für den Ausbau und die ständige Qualitätsverbesserung im Wassertourismus. Deshalb hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie den DTV als erfahrenen Fachverband beauftragt, den nationalen Wettbewerb durchzuführen.
Am 3. Juni waren die fünf Finalisten unter den insgesamt 25 Bewerbern im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Berlin zusammengekommen, um nochmals kurz ihre interessanten Angebote vorzustellen. So lässt Norderney mit dem gesunden Inselklima und der besonderen Heilkraft des Meerwassers eine alte Tradition wieder aufleben: Thalasso. Hierzu entstand Deutschlands größtes Thalassohaus, das bade:haus, das auch mobilitätseingeschränkten Personen einen ungehinderten Entspannungsurlaub bietet. Die Erlebnisregion Elbtalaue Wendland setzt auf einzigartige Naturlandschaft und vielseitige Kulturangebote. Bis in die Wintermonate hinein kann man den besonderen Reiz der Elbe bei einer geführten Kanutour unter dem Motto „Heiß und kalt den Strom hinab“ erleben. Durch die Flutung ehemaliger Braunkohlegruben ist das Leipziger Neuseenland mit seinen 19 Tagebauseen entstanden. In den kommenden Jahren soll hier eine Wasserverbindung von Leipzig über die Seenlandschaft bis nach Hamburg entstehen. Mit etwas Mut kann man sich im Kanupark Markleeberg, der modernsten künstlichen Anlage dieser Art in Europa, mit den Profis messen. Das Märkische Seenland Oder-Spree-Dahme liegt zwischen der Metropole Berlin und dem UNESCO-Biosphärenreservat Spreewald im Herzen Brandenburgs, dem wasserreichsten Bundesland Deutschlands. Der einzigartige Rundkurs „Märkische Umfahrt“ bietet auf 200 km Wasserstrecke auf den Flüssen Dahme und Spree vorbei an Berlin ein vielfältiges Erlebnis von Kultur, Flora und Fauna. Ein buchbares Angebot umfasst elf Übernachtungen in Hotels oder Pensionen, den Verleih eines Kajaks oder Kanadiers sowie einen Wasserwanderatlas.
Als Sieger konnte Ernst Burgbacher, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie und Beauftragter der Bundesregierung für Mittelstand und Tourismus, das Projekt Vorpommersche Flusslandschaft mit dem EDEN-Award 2010 auszeichnen. „Auf einer Kanutour in der Vorpommerschen Flusslandschaft gehen Tourismus und ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit Hand in Hand“, würdigte Burgbacher die Preisträger. „Der Wettbewerb hat gezeigt, dass eine der letzten ursprünglich erhaltenen Flusslandschaften in Europa mit Engagement, Zusammenarbeit und Respekt vor der Natur touristisch nutzbar gemacht werden kann“. In dem vor 10 000 Jahren entstandenen, eiszeitlich geprägten Gebiet blieb die Peene, der „Amazonas des Nordens“, bis heute nahezu unberührt. Während einer Kanureise können die Gäste acht Tage lang das naturnahe Flusstal mit zahlreichen idyllischen Rastplätzen erleben. Seit 2009 sind auch Solarboote auf der Peene im Einsatz.
Internet: www.eden-deutschland.de