London, VK; Peking, VR China (Weltexpress). Der geopolitische Kampf wird mit immer härteren Bandagen geführt. Alles, aber auch wirklich alles deutet auf einen weiteren Großkrieg hin, der auch ein Weltkrieg werden könnte. Die Stellvertreterkriege, die derzeit geführt werden, sind dagegen ein Kinderspiel.
Unverholen droht Westminster, das wir seit dem 1. Weltkrieg an der Seite der Herren in Washington wissen, Peking damit, die Bewohner der Hongkong genannten Metropole am Perlflußdelta einen Pass des Vereinigten Königreiches (VK) zu geben. Lange schon und schlussendlich mit der Übernahme der Regierung und dem Einzug in 10 Downing Street sind die Engländer dabei, die Renaissance des British Empire genannten Reiches vorzubereiten. Sie bringen ihre Dominions, Kronkolonien, Protektorate, Mandatsgebiete und sonstige abhängige Gebiete, die aus den englischen Überseebesitzungen, Handelsposten und Strafkolonien hervorgegangen waren, an die Seite der VSA. Wohl wahr, Washington kommt die Führung zu, aber London eine bedeutendere Rolle als bisher.
Die Briten sind nicht mehr mit der Resterame der Europäischen Union, einer zwischenstaatlichen Organisation unter Führung von Paris und Berlin, jedenfalls solange die Deutschen zahlen, beschäftigt, sondern drauf und dran, Indien wie Südkorea an ihre Seite zu ziehen und gegen die VR China in Stellung zu bringen.
Der „Tagesspiegel“ (30.5.2020) teilt unter dem Titel „Sonderstatus soll abgeschafft werden – Peking droht London mit Konsequenzen bei Einbürgerung von Hongkongern“ mit, dass die Führung in Peking „auf die Drohung aus Großbritannien“ mit Verärgerung „reagiert habe, „ehemaligen Untertanen des Vereinigten Königreichs aus Hongkong den Weg zur britischen Staatsbürgerschaft zu ebnen“. Ein nicht näher benannter Sprecher des Außenministeriums in Peking solle gesagt haben: „Wir sind entschlossen dagegen. Wie behalten uns das Recht vor, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.“ Keine Frage, dass nach internationalem Recht alle Han-Chinesen und andere in Hongkong, das bis 1997 eine Kronkolonie des VK war, Staatsbürger der VR China sind.
In Peking werden die Gesetze für Hongkong geschmiedet, nicht in Westminster oder Washington, nicht an der Wall Street oder der City of London.
Allen Warnungen zum Trotz wollen die Falken an Themse, Potomac und Hudson die Situationen in und um die VR China eskalieren. Die Johnson-Regierung in London wolle laut „Tagesspiegel“ den „Bürgern der Ex-Kolonie einen Weg zur britischen Staatsbürgerschaft zu eröffnen, habe Innenministerin Priti Patel gesagt. Bislang könnten Bürger Hongkongs sich bis zu sechs Monate ohne Visum in Großbritannien aufhalten, wenn sie den Status eines British National Overseas (BNO) haben und im Besitz eines entsprechenden Ausweises seien. Derzeit seien das nach Angaben Londons rund 350.000 Menschen. Theoretisch wären aber knapp drei Millionen ehemalige Untertanen berechtigt, einen entsprechenden Pass zu beantragen.“
Das und noch viel mehr treibt die Han-Chinesen auf die Palme. London und Washington planen ein Gipfel der Großen, an denen die Russische Föderation und die Republik Indien teilnehmen sollen, aber nicht die Volksrepublik China. Zwischen Indien und China eskalieren die Grenzkonflikte wie lange nicht mehr. Die VSA und das VK versuchen immer unverholener, die VR China auszugrenzen und auseinanderfliegen zu lassen. Hongkong ist dabei der Hebel, die Verhältnisse im riesigen Reich der Mitte in Wanken und die Führung und also die Kommunistische Partei Chinas zu Fall zu bringen.