München, Deutschland (Weltexpress). Das war wieder wenig, was die von Florian Kohfeldt und anderen trainierte erste Mannschaft der SV Werder Bremen GmbH & Co. KGaA im Stadion am Fröttmaninger Berg, der augenscheinlich höher ist als der Weserdeich, bot.
Philippe Coutinho schoss bereits in der ersten Minute gefährlich aufs von Jiri Pavlenka gehütete Werder-Tor. Der Kopfball von Serge Gnabry ging übers Tor (5.). Robert Lewandowski hat weitere Gelegenheiten (9., 15.)., die Pavlenka entschärft. Eigentlich hätte es längst 3:0 stehen können.
Doch nach den ersten Großchancen der Gastgeber im Kaiserklo genannten roten Rund gelang aus grün-weißer Sicht der Treffer des Tages. Milot Rashica setzte sich mit juveniler Schnelligkeit gegen den gewohnt hüftsteifen Jerome Boateng durch und ballerte das Runde unhaltbar für Manuel Neuer ins Eckige (24.). Einige Minuten zuvor scheiterte er noch mit seinem Tempogegenstoß (7.).
Werder führte beim Meister und stellte den bisherigen Spielverlauf mit nur einem Konter auf den Kopf.
Die kalte Dusche mussten manche Spieler des Rekordmeisters erst einmal verdauen. In dieser Zeit, die rund 20 Minuten dauerte, gab es Gelegenheiten hüben und drüben. Augenfällig war, wie Riesenchancen von Starspielern der FC Bayern München AG nicht genutzt wurden. Danach dominierten nur noch die Hausherren.
Coutinho (45.) und Lewandowski (45.+4) drehten das Spiel. In die Kabinen gingen beide Mannschaften mit der Gewissheit einer knappen und dennoch verdienten 2:1-Führung für die Münchener.
Nach dem Wiederanpfiff des Punktspieles drückten die Hausherren. Coman (47.) und Alaba mit einem Freistoß (52.) trafen nicht.
Coutinho machte es etwas später besser. Er traf (63.). Auch Lewandowsk erzielte erneut ein Tor(72.). Beim Tontaubenschießen durfte auch Thomas Müller mitmachen. Er steuerte das 5:1 zum hohen Sieg bei (75.).
Bei Werder war der Weserdeich zu diesem Zeitpunkt längst gebrochen. Coutinho, der weltklasse spielte und alleine das Eintrittsgeld wert war, erzielte sogar noch das 6:1 (78.). Gefühlt gelang fortan jeder Bayern-Angriff und endete mit einem Tor.
Der 6:1-Kantersieg der Männer unter FC-Bayern-Cheftrainer Hansi Flick hätte viel höher ausfallen müssen. Die Chancenverwertung war nicht gut. Kohfeldts Männer wirkten über weite Strecken heillos überfordert. Damit hat Werder Bremen nicht nur in Europa keine Chance, sondern kaum eine in der Bundesliga.
Cuatinho nutzte die Möglichkeiten, die ihm durch die Verletzung von Kingsley Coman erwuchs, auf großartige Art. Das war Fußball-Kunst vom Feinsten, die am Fröttmaninger Berg geboten wurden, allerdings nur von einer Mannschaft – der ganz in Rot gekleideten. Werder erwischte einen rabenschwarzen Tag und wurde verdroschen.