Caracas, Venezuela; Washington, VSA (Weltexpress). Bahnt sich der erste Präsidentenkrieg in der Ära Donald Trump an? Der Präsident und Oberbefehlshaber der (Zwangs-)Vereinigten Staaten von Amerika (VSA) erklärte vor wenigen Stunden, dass er zwar „nicht darüber sprechen“ wolle, „aber natürlich ist das möglich. Dies ist eine der Optionen”, so Trump auf die Frage eines Journalisten, ob Soldaten der VSA nach Venezuela geschickt werden könnten.
Trump erklärte zudem, dass er ein Treffen mit dem gewählten Präsidenten der Bundesrepublik Venezuela, Nicolás Maduro, der laut Trump sogar vor Monaten darum bat, abgelehnt habe. Mehr Arroganz geht nicht.
In „Sputnik“ (3.2.2019) wird Trump wie folgt zitiert: „„Er bat um ein Treffen, aber ich lehnte es ab, weil wir in diesem Prozess weit gegangen sind. Es gibt dort einen jungen und energischen jungen Mann, aber auch andere Menschen in derselben Gruppe”, erläuterte Trump weiter.“
Mit anderen Worten: Vor Monaten stand bereits fest, dass die VS-Regierung den Putsch des am 23.1.2019 selbsternannten Gegenpräsidenten von Gottesgnadentum, die Rede ist vom venezolanischen Polit-Novizen Juan Guaidó, planten. Man stelle sich vor, Sahra Wagenknecht würde sich an eine belebte Berliner Straße, die von Standhaften der angeblichen Aufstehen-Bewegung gefüllt wäre, stellen und sich zur Gegenkanzlerin ausrufen. Beachtet werden würde das sicherlich, aber auch belacht.
Zurück von der Spree zu den Kriegstreibern an Hudson und Potomac und vor allem zu John Bolton, dem Nationalen Sicherheitsberater der VSA, der im Weißen Haus die Strippen, an denen die Falken sitzen, wie kein anderer zu ziehen weiß. Der rief das Militär in Venezuela auf, sich von Maduro loszusagen und Guaidó zu gehorchen. Eine General der Luftstreitkräfte hörte auf die Imperialisten. Doch mit Luftwaffen-General Francisco Esteban Yánez Rodríguez folgte ausgerechnet einer den Aufrufen, dem Korruption nachgesagt wird. Honi soit qui mal y pense!
Dass Rodríguez ins gleiche Horn stößt und zum Putsch aufruft, das darf nicht wundern, dass keine weiteren Generäle – und Venezuela ist mit Generälen reich gesegnet – folgen, das allerdings auch nicht, denn das Militär ist chavistisch, nicht chauvinistisch. Die guten Erinnerungen bei den Offizieren und Soldaten an Hugo Chávez, einen der ihren, sind ungebrochen. Deren Moral ist gut genug und im Zweifelsfall für Maduro, der – keine Frage – kein Chávez ist, aber Manns genug.
Die Generäle und ihre Soldaten werden sich gegen Versuche einer erneuten Kolonialisierung Venezuelas wehren. Für die Freiheit haben die Alten gekämpft und auf die Freiheit wurden die Jungen eingeschworen.
Von einer Kolonialisierung sprach kürzlich auch Samuel Moncada, der venezolanische Vertreter bei den Vereinten Nationen (VN). Er erklärt, die VSA würden sich auf die Kolonialisierung Venezuelas durch einen Militärputsch vorbereiten. Darauf weist auch das „Wall Street Journal“ (30.1.2019) hin. Wall Street und Washington wollten den „russischen, chinesischen und iranischen Einfluss in der Region“ zurückdrängen und nach dem Regime Change in Brasilien einen in Venezuela, Nicaragua und auf Kuba.
Maduro erklärte in einem Interview, dass er dem spanischen Fernsehsenders „La Sexta“ gab, dass er Venezuela „nicht hergeben“ werde, wie von den Imperialisten der VSA verlangt und warnte vor einem Krieg und Bürgerkrieg, wobei „alles … vom Grad der Verrücktheit und der Aggressivität des Imperiums des Nordens“ und dessen Verbündete abhänge.
Die Vasallen in Westeuropa stehen allerdings nicht geschlossen gegen den gewählten Präsidenten. Vor allem aus Italien kommen Solidaritätsbekundungen, während die Regierungen in Madrid, London, Paris und Berlin sich vor allem an der Volksverhetzung beteiligten.
Die Merkel-Regierung und die sie tragenden Altparteien aus CDU, CSU und SPD zieht ihren völkerrechtswidrigen Kurs an der Seite des VS-Imperiums durch.