Citroën hat Mut zum Design bewiesen und dieses Fahrzeug auf die Räder gestellt. Was ist das nun für einer? Der neue Cactus ist auf der Basis des C4 aufgebaut, kann als Crossover gelten und eine Alternative darstellen für Kombi-Kunden, deren Ansprüche sich etwas gewandelt haben – die ein unkonventionelleres Design bevorzugen und eine etwas höhere Sitzposition mögen.
Schnörkellos, ohne Ecken und Kanten und mit kurzen Überhängen ist die Karosserie geformt, die von stabilen Kunststoffteilen geschützt wird. An Flanken und Schürzen sitzen großflächige Prallkissen aus Thermoplastik, sogenannte Airbumps, die mit Luft gefüllt sind und Parkrempler wegstecken sollen. Doch sie sind nicht nur praktischer Natur – sie sind in vier Farben erhältlich und tragen auch zum unverwechselbaren Bild des 4,16 Meter langen Fünfsitzers bei.
Dazu bietet der Cactus ein verlockendes Preis-Leistungs-Verhältnis: Er ist ab 13 990 Euro zu haben, und zu diesem Preis sind schon mal sechs Airbags, das ABS mit Bremsassistent für Notbremsungen und der elektronische Schleuderschutz ESP, eine Berganfahrhilfe und LED-Tagfahrlicht, ein Audio-System und ein 7-Zoll-Touchscreen, ein Tempomat und ein Reifendrucksensor serienmäßig an Bord – allerdings auch nur ein 75-PS-Motor.
Wer eine Klimaanlage wünscht, und das sollte man schon, der muss mindestens die Version Live für 15 140 Euro wählen. Für diese Version gibt es die Klimaanlage gegen einen Aufpreis von 990 Euro. Bei den höherwertigen Versionen sind Klimaanlage beziehungsweise Klimaautomatik inklusive. Auf Wunsch werden verschiedene Fahrer-Assistenzsysteme geliefert – so unter anderem das Navigationssystem, die Rückfahrkamera oder der Einparkassistent.
Dank eines Radstandes von 2,60 Metern gibt es in beiden Reihen genügend Platz für die Passagiere und im Gepäckraum ein Stauvolumen von 358 Litern. Sind die Lehnen der Rücksitzbank umgeklappt, fasst der Gepäckraum bis zu 1170 Liter. Die hohe Ladekante ist allerdings etwas unpraktisch. Die Fenster sind entsprechend dem Design-Konzept eher schmal, aber das große Panoramadach für 490 Euro lässt viel Licht ins Fahrzeuginnere. Es ist allerdings nicht zu öffnen. Seine vor UV-Strahlung und Wärme schützende Isolierung macht ein Sonnenrollo überflüssig. Die hinteren Fenster können nur ausgestellt werden – das spart Kosten und Gewicht. Apropos Gewicht: Das wird an jeder nur möglichen Stelle gespart, und so ist der C4 Cactus mit 965 Kilogramm um rund 200 Kilogramm leichter als der C4.
Und damit kann er auch beim Verbrauch punkten. So wird dem 1,6-Liter-Blue-HDI-Turbodiesel ein Normverbrauch von 3,1 Litern Kraftstoff pro 100 Kilometer bescheinigt. Das entspricht einer CO2-Emission von 82 g/km. Insgesamt stehen als Antriebe drei Dreizylinder-Benziner mit einer Leistungspanne von 55 kW/75 PS bis 81 kW/110 PS sowie zwei Vierzylinder-Diesel mit 68 kW/92 PS und 73 kW/ 99 PS zur Wahl. Alle Motoren sind mit manuellen Fünfganggetrieben kombiniert, auf Wunsch lassen sich einige Versionen auch mit einem automatisierten Schaltgetriebe ausstatten. Sechs Gänge und eine moderne Automatik wären noch zu wünschen.
So unkonventionell wie seine Außenhaut ist auch das Interieur des Cactus. Die breiten Vordersitze ohne Lücke nennen die Väter des Fahrzeugs „Sofa“ – und man kann es sich darauf wirklich gemütlich machen. Es gibt viel Bewegungsfreiheit und keinen überflüssigen Schnickschnack. Auf Schalter und Bedienknöpfe wurde weitgehend verzichtet. Stattdessen bietet ein 7-Zoll-Touchscreen-Monitor in der Mittelkonsole mit Hilfe von sieben Tasten den Zugriff auf alle verfügbaren Funktionen wie Klimaanlage, Radio oder Navigation. Auch alle weiteren Assistenzsysteme lassen sich darüber steuern. Vernetzt ist der Cactus über das Internet-Portal Citroën Multicity Connect, das Informationen und Entertainment bereit hält.
Ins Armaturenbrett sind großzügige Ablagen und Staufächer integriert – deshalb musste auch der Beifahrer-Airbag weichen. Keine Angst: Er ist nur gewandert, und zwar unter den Dachhimmel – das ist eine Weltneuheit! Falls er auslösen muss, entfaltet sich das Luftkissen entlang der Windschutzscheibe vor dem Beifahrer und nicht auf ihn zu. Das soll für eine gute Rückhalteleistung bei Fahrzeuginsassen unterschiedlicher Größe und Statur sorgen, und damit soll sogar die Schutzwirkung erhöht werden.