Die Zeichen stehen auf Sieg – Hertha mit guter Hoffnung vor dem ersten Relegationsspiel gegen Fortuna Düsseldorf

Bereits am späten Dienstagnachmittag waren 60.000 Tickets abgesetzt, mit Recht erwartet Hertha ein volles Olympiastadion und Hertha BSC kann bereits im Hinspiel die Richtung zum Klassenerhalt vorgeben. Voraussetzung ist natürlich so eine Leistung wie gegen Hoffenheim zu wiederholen und nicht wie in der Saison leider üblich, nach einem guten Spiel gleich mehrere schlechte – die Mannschaft selbstkritisch “wir haben absolute Sch… gespielt” – folgen zu lassen. Nicht zu verkennen, wenn Düsseldorf in Berlin ein einigermaßen passables Ergebnis erzielt, sind sie mit dem zweiten Spiel in Düsseldorf im Vorteil und Günter Netzers Wunsch, dass die Rheinländer in die 1.Bundesliga zurückkehren, könnte sich aus Berliner Sicht sensationell erfüllen.

Werfen wir deshalb einen kurzen Blick auf die Gäste: Nach dem Abstieg 1997 ging die Fortuna einen langen Leidensweg. Ein Jahr später wurden sie in die Zweite Liga und im darauffolgendem Jahr in die Dritte Liga durchgereicht. Damit aber nicht genug: 2002 folgte der Absturz in die Oberliga und Fortuna stand vor dem Aus. Nur durch eine Zuwendung der Rockband “Die Toten Hosen” wurde Fortuna D’dorf, der Traditionsverein, gerettet. Das ist Warnung genug für die Hertha und deren Spieler und Verantwortliche. Hertha muss den Grundstein also bereits am Donnerstag legen, um erfolgreich durch die Relegation zu kommen. Fortunas Aufstiegstrainer Norbert Meier war jahrelang unter Trainer Otto Rehhagel als Offensivspieler tätig und kann auf eine kompakte Abwehr bauen, mit großen Innenverteidigern, die König Otto als “riesige Kleiderschränke” bezeichnet. Dass die Rheinländer in Berlin sehr defensiv beginnen werden, liegt also auf der Hand. Na dann knackt mal mit kontrollierter Offensive die Abwehr und erlaubt nicht zu viele effektive Konter. Rehhagel meint: “So wie ich den Norbert kenne, wird auch auch nach vorne alles mögliche tun”!

Nach wochenlanger eintöniger Tristesse ist Leidenschaft und Einsatz bis zum Umfallen gefragt. Und dann springt auch der Funke auf die Zuschauer mit den enorm hohen Erwartungen über.

Pierre Michel Lasogga wird infolge seiner schweren Verletzung (Kreuzbandruptur) leider fehlen, ansonsten ist die gleiche Aufstellung wie gegen Hoffenheim zu erwarten und in dem Match sind die Spieler ja regelrecht erwacht. Halt: Otto Rehhagel hat Tunay Torun begnadigt “er ist wieder mein Freund”. Alle Spieler hätten am Dienstag wieder am Training teilgenommen, der Trainer kann aus dem vollen schöpfen. Mehr eine Posse, die die Lockerheit von Otto Rehhagel symbolisiert: “Am besten spielen wir ohne Gegner, dann schießen wir auch Tore am Fließband”. Die Zeichen stehen auf Sieg.

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