Die Schlecker-Pleite oder Warum der sozialpolitische Amoklauf der FDP hoffentlich deren Ende ist

Hauptsächlich beschäftigte er Frauen, die aus unterschiedlichsten Gründen eine geringe berufliche Qualifikation haben. Aus diesem Grund alleine wäre eine Transfergesellschaft dringend notwendig gewesen. Sie hätte den betroffenen Frauen geholfen, sich entsprechend zu qualifizieren.

Etwa 6500 Euro Bürgschaft für jede entlassene Frau, das ist der FDP zu viel, aber Steuergeschenke für Hoteliers nicht. Es wird kalt in Deutschland, und Schuld daran ist eine Splitterpartei, die eine soziale Eiszeit herbeiführt, die schon überwunden schien. Alle Bundesländer ohne FDP-Regierungsbeteiligung wollten die Transfergesellschaft, nur die Partei der Besserverdiener hatte kein Herz für Menschen, die sowieso an den unteren Lohn- und Gehaltsgrenzen zu knabbern haben.

Die FDP hat eine klare Strategiewende vollzogen: Man verschreibt sich wieder dem Klientel, das verloren ging und einer unglaubwürdigen Gurkentruppe die Gefolgschaft verweigert, und zwar mit der bitteren Erkenntnis, dass man mit Gurken keine Politik machen kann.

Sich auf Kosten von 11.000 Frauen profilieren zu wollen, das ist nicht nur unanständig, sondern feige und schäbig. Doch der Schuss wird nach hinten losgehen, denn so blöd sind die Wählerinnen und Wähler nicht, um auf ein solches jämmerliches Schauspiel hereinzufallen. Niemand wird sie jemals vermissen: die Röslers, die Bahrs, die Göhrings, die Westerwelles, die Niebels, die Brüderles, die Christian und Martin Lindners. Die Wählerinnen und Wähler in NRW werden dem Spuk namens FDP ein Ende bereiten, und in Schleswig-Holstein wird hoffentlich auch niemand mehr auf Kubicki hereinfallen.

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