Die Fern Tree Spezialmassage als Mischung von Techniken wie aus einem Guß – Serie: Fern Tree, das exquisite SPA in der Hotelanlage Half Moon auf Jamaika (Teil 2/3)

Nach der Massage nahm unsere Reise-Reporterin ein Bad im hoteleigenen Pool.

Eingeleitet wird im Half Moon jede Massage mit einem Willkommensgruß und geht mit einem Abschiedsgestus zu Ende. Bei unserer Massage kommt ein rituelles Fußbad hinzu. Dieses cereseegeschwängerte warme Wasser, in das wir die Füße stecken, wird von Michelle sanft über den herausgehobenen Fuß gegossen, der anschließend mit einem warmen Frottee bedeckt, sich behütet fühlt. Daraufhin der andere. Und nun das allgemeine Ritual, das mit der Atmung zu tun hat. Mit heißem Wasser wird Öl gemischt, das kann als Substanz Lemon Gras sein oder Lavendel, das man aus einem Schälchen tief einatmen muß, tief ausatmen, wieder einatmen. Nach einigen Atemübungen wird das Schälchen unter die Liege gestellt, da, wo für unseren Kopf der Haltering ist, der uns nach unten gut atmen läßt, denn wir liegen auf dem Bauch, der klassische Beginn einer Massage.

Aber nun beginnt Michelle am Nacken. Das ist neu und sehr selten. Die meisten arbeiten erst die Beine ab, und auch da gibt es das Ritual erst rechts, dann links. Sie selbst sagt später, daß sie so etwas im Moment entscheidet, bei uns war ihr halt der Nacken und der Rücken wichtig und daß sie richtig lag, merkte sie bald. Und wir auch. Nach und nach bekamen wir auch die Kombination der verschiedenen Techniken mit von Schwedischer und Thai Massage, Shiatsu und Lomi Lomi. Das haben wir erkannt und so hat sich Michelle auch geäußert. Die Beschreibung der Massage in dem ’Menu’ genannten Heft, bezieht sich bei dieser Massage auch auf chinesische Akupressur. Insgesamt also eine erstaunliche Mischung von Heiltechniken, die bei Michelle wie aus einem Guß wirkten.

Nun kam das zweite Erstaunliche. Sie begann zwar am Nacken, dann aber fuhr sie mit den ganzen Händen von der linken Schulter über den Rücken hinunter bis zum Oberschenkel und gleich anschließend dasselbe auf der rechten Seite. Rechts und links im permanenten Wechsel und dann auch noch diagonal. Hier waren dann auch Shiatsu Techniken angesagt, diese fahren nämlich die Muskelsträngen entlang, mit den Fingern tief in die Muskulatur, was einen Schmerz verursacht, bei dem man selbst erst die Verkrampfung und auch Verkürzung der Muskulatur bemerkt. Aber schon beim zweiten Streifen läßt der Schmerz nach, weil sich die Muskeln schnell auf ihre Aufgabe: „Entspannen!“ einstellen. Aber das war längst nicht alles. Mit den Unterarmen ist die gegenläufige Aktion angesagt. Die Finger bringen Tiefe, aber die Unterarme walken die Muskelstränge gemeinsam durch, das spürt man als daliegender Körper ganz genau, womit der Druck ausgeübt wird.

Auf den Ellenbogen und damit auf eine Akupressur an einer Stelle, verzichtete Michelle, denn die Unterarme sind geeigneter die Diagonalen herzustellen, mal synchron die Seiten entlang, mal einzeln quer über den Rücken, immer aber tief über den Hintern hinaus in den äußeren Oberschenkeln endend. Das Diagonale war für uns völlig neu, hatte aber eine tiefe entspannende Wirkung. Die Unterarmtechnik ist klassisch für Lomi Lomi. Man sagt, daß diese Massage auf Hawaii entstanden sei und sich von dort auf den asiatischen Raum ausgedehnt habe. Inzwischen erfüllt ein angenehmer Duft den Raum. Denn bei der Auswahl der verschiedenen Massageöle hatten wir uns für Süßorange entschieden, oft die Grundsubstanz, wozu Ingwer, Pfeffer und süße Mandeln gegeben werden, ein hinreißender Geruch auf der durch das Walken längst warmgewordenen Haut, die die Geruchsstoffe freisetzt.

Längst liegen wir auf dem Rücken und Michelle hatte an den Füßen mit leichter Fußmassage begonnen und dann vor allem mit den Händen den Druck nach oben gesteigert. Die Finger fuhren dann am Schienbein auf Bahnen entlang, von denen man gar nicht ahnte, das man sie habe, besser: daß dort Körpergefühle hausen. Michelle brachte sozusagen jeden Muskelstrang mit Shiatsutechnik dazu, ihr zu antworten. Man selbst liegt dabei und hört dem Dialog der Masseuse mit der eigenen Muskulatur zu. Alles ging seinen Gang und ich ahnte, als erneut der Nacken und der Kopf drankamen, daß etwas passieren werde. Allerdings war davor ein kurzer Moment der Irritation gesetzt. Denn wir waren ja durchaus ’fertig’, also da, wo Massagen oft aufhören. Am Hals. Und da Michelle zu ihrem Waschbecken ging, fürchtete ich, daß jetzt Schluß sei, hatte aber gleichzeitig das Empfinden, daß meine Gesichtshaut direkt nach ihren Händen schrie, weshalb ich nachfragte. Sie hatte sich aber nur die Hände gewaschen für den folgenden Abschluß, der wirklich diese Massage krönte.

Es war leichte Akupressur, mit der sie nun durch Druck auf bestimmte Punkte im Gesicht, die bei uns allen sehr belastete Kinnmuskulatur zum Gähnen und Entspannen brachte. Auch an den Schläfen und auf der Stirn sitzen diese Muskelkonzentrationen, denen Druck und sanftes Massieren in kreisenden Bewegungen so gut tut. Das gilt auch für den Nacken, an dem eine Massage von unten eine völlig andere Wirkung ergibt, als in der Bauchlage. Das wissen auch gute Therapeuten und Sie können die Qualität der Massage auch ganz ohne eigenes Empfinden schon an dieser Doppelung des Nackens erkennen, die eben keine Verdoppelung der Massage bedeutet, sondern die Muskeln auf andere Weise anspricht. Wie immer, wenn man auf etwas wartet, was dann auch eintritt, kommt eine innere Entspannung massiv hinzu. So war es hier. Als Michelle unser vertieftes Einlassen auf ihre Massage spürte, kam eine abschließende Kopfmassage hinzu, in der sie immer wieder einzelne Haarstränge in ihre Finger nahm, sanft daran zog und durch das Gleiten ihrer Hände über die Haare die letzte Spannung herauszog und gleichzeitig Energie übertrug.

Sie hatte zwar nicht das große Bambusrohr gebraucht, das mit Sand gefüllt, griffbereit für diejenigen liegt, die eingeschlafen sind – den Therapeuten durchaus als Nachweis ihrer entspannenden Arbeit erwünscht – , und die dann durch ein nie gehörtes sanftes Geräusch aus dem Schlummer erweckt werden, aber Michelle hatte geradezu aufgejuchzt und sich anschließend auch bedankt für die Wirkung, die ihre Massage bei uns auslöste. Denn in diesen letzten Minuten „hatte sie uns gehabt“, hatte uns in einen Zustand der totalen Entspannung und Hingabe an die Situation gebracht, was immer Ziel einer solch intensiven Körperbehandlung ist, aber unter solch erschwerten Bedingungen, daß da eine liegt, die sich für die anschließende schriftliche Analyse alles sehr gut merken muß, doch schwer hinzukriegen ist. Aber sie hatte das geschafft und das machte Michelle vergnügt. Wir waren es nach ihrer Hände Arbeit mit der speziellen Fern Tree Signature Massage sowieso. Sehr zu empfehlen zum Nachahmen.

P.S. Lange haben wir uns überlegt, wie man eine „Signature Massage“ ins Deutsche bringen könnte und uns für Spezialmassage entschieden. Auch Massage im Stil des Hauses wäre angemessen oder Handschrift des Hauses. Alleinstellungsmerkmal wäre albern und ein häßliches Deutsch, Markenzeichen angebracht. Vielleicht fällt Ihnen noch Besseres ein?

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Mit freundlicher Unterstützung der TUI mit Direktflug der Air Berlin von Düsseldorf nach Montego Bay. Dort untergebracht im exquisiten Half Moon, einer weiltäufigen Hotelanlage direkt am Strand, deren Errichtung mit dem legendären Heinz Simonitsch und der dort verweilenden Weltprominenz (Jacky Kennedy u.a.) in der Lobby im Foto gezeigt wird. Das Half Moon, dessen Benennung nach dem Halbmond erfolgt, den die Bucht bildet, an dem entlang die weißen Gebäude in Cottageform die vielen Gäste direkt am Strand, aber durch das Grün der Bäume und Sträucher völlig abgeschirmt und individuell beherbergen, besitzt auch ein SPA namens Fern Tree, dessen Direktor Stephen Philipps ist, der auf einen Stamm höchst professionell arbeitender Mitarbeiterinnen rechnen kann. Die SPA Abteilung arbeitet mit der Produktpalette von Thalgo, die bei uns nicht zur Anwendung kam, weil wir die einheimischen Produkte bevorzugten.

Genereller Dank gilt dem Tourismusverband von Jamaika, insbesondere Donald Sewell.

www.tui-deutschland.de

www.halfmoon.com

www.jtbonline.org

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