Berlin, Deutschland (Weltexpress). Mehr Fußball-Rausch ist kaum drin! Die Unioner empfangen am Sonnabend (15.30 Uhr) den VfL Bochum. Mit einem Sieg, da beißt die Maus keinen Faden ab, gehören die Eisernen ab Herbst zu den Teams in der Europa-League. Selbst bei einer Niederlage bliebe immer noch die Conference League.
„Doch unsere Trainer Urs Fischer lässt keine Lockerheit aufkommen. Er verlangt weiterhin volle Konzentration“, lässt Union-Kapitän Christopher Trimmel die Journalisten kurz hinter die Kulissen blicken. Grischa Prömel, der nach fünf Jahren in der „Alten Försterei“ gegen Bochum zum letzten Mal im Union-Trikot aufläuft. Er wechselt nach Hoffenheim. Prömel will unbedingt mi Union noch einmal gewinnen. Der 27-Jährige Mittelfeldstratege verspricht zudem den Fans und seinem bisherigen Team: „Ich werde an den Donnerstagen in meinem Union-Trikot vor dem Fernseher sitzen und eure internationalen Spiele verfolgen.“
Die Unioner stiegen mit ihrem augenblicklichen sechsten Tabellenrang im dritten Jahr Bundesliga in unerwartete Höhen auf. Da spricht selbst der keineswegs als Temperaments-Bolzen bekannte Schweizer Union-Trainer Urs Fischer von- „Wahnsinn“. Mit einem Sieg gegen den VfL Bochum könnte der Wahnsinn mit der Qualifikation zur Euro League noch verstärkt werden. Am Sonnabend müssen die Unioner allerdings auf den verletzten Keeper Frederik Rönnow ebenso verzichten wie auf den frisch operierten Abwehrspieler Timo Baumgartl. Ansonsten fiebert das Team und die Zehntausenden Union-Anhänger dem Match mit reichlichen Erwartungen entgegen. Das Stadion mit seinen 22 012 Plätzen ist ausverkauft. Wer kein Ticket erwischen konnte, für den besteht die Chance, bei Sky die Wuhlheider zu bewundern.
Die Bochumer schwimmen gerade auf einer Erfolgswelle. Als Aufsteiger zementierten sie den zehnten Rang. Kein schlechter Einstand. Seit 2001 kennen sich die beiden Teams aus dem Revier und Köpenick schon aus der 2. Bundesliga. Mit elf Siegen bei sieben Niederlagen und drei Unentschieden in den vergangenen 21 Jahren schlägt das Erfolgspendel zu Gunsten der Eisernen aus. Die einzige bisherige Bundesliga-Begegnung gewann die Berliner mit 1:0. Das Traumtor schoss damals Max Kruse , der aber stürmt inzwischen für Wolfsburg. Was die Heimbilanz angeht, können die Unioner mit einigem Selbstvertrauen auflaufen. Die letzte Niederlage kassierten die Köpenicker vor 18 800 Zuschauern am 21. Juli 2013. Das VfL-Siegtor schoss damals eine Minute vor Schluss der ehemalige Magdeburger Marcel Maltritz.
„Das ist interessant für die Statistik. Am Sonnabend erwartet uns eine ehrgeizige Bochumer Mannschaft. Wir müssen deshalb hoch konzentriert auf den Platz gehen“, mahnt Trainer Fischer, wie vor jedem Heimspiel. Der Schweizer will vermeiden, dass sich seine Männer durch den klaren 4:1-Sieg beim immer noch möglichen Champions-League-Anwärter FC Freiburg verwirren lassen. Zumal mit den Bochumern ein guter alter Bekannter aufläuft. Sebastian Polter (31) stürmte erst 2015 und dann noch einmal von 2017 bis 2020. In 86 Pflichtspielen für Union schoss Polter 37 Tore. Er weiß also, wo in der Wuhlheide der Kasten steht. Polter freut sich auf das Spiel am Sonnabend in alter Umgebung.
In einem Interview mit dem RBB drückte er seine Achtung vor seinem alten Verein aus: „Ich glaube, dass Union zurecht dort oben auf den Europapokal-Plätzen steht, weil sie es sich dank der Kontinuität einfach verdient haben. Die Spielweise und die Philosophie, die sie Saison für Saison an den Tag legen, ändern sich ja nicht. Aber das ist gut so. Da passt Urs Fischer mit seinem Trainer-Team auch perfekt rein. Denn auch der Fußball, den sie spielen, ändert sich nicht grundlegend – egal, welche Spieler kommen und gehen. Das ist schon bemerkenswert.“
Wir dürfen gespannt sein.