Berlin, Deutschland (Weltexpress). Berlin kommt langsam wieder zur Ruhe. 5.200 bisweilen zerstörerisch auftretende Rotterdamer Feyenoord-Fans zogen sich wieder nach Holland zurück. Im Olympiastadion versuchen Stadion-Gärtner den zerwühlten Matsch- Rasen nach der ärgerlichen 1:2 Union-Niederlage am Donnerstag gegen Feyenoord wieder einigermaßen für das Sonntagsspiel Hertha gegen Leverkusen glatt zu bekommen.
Ob die denkmalgeschütze East Side Gallery jemals wieder in ihren historischen Zustand versetzt werden kann, müssen die Experten klären. Rotterdamer Rowdys haben die Mauer an der Spree mit dem Namen „Feyenoord“ völlig verunstaltet. Ob die Eisernen bei zwei ausstehenden Spielen gegen Slavia Prag in Berlin und bei Maccabi Haifa noch eine Chance besitzen, lässt Zweifel aufkommen. Union-Trainer Urs Fischer bleibt Optimist: „Wir müssen beide Spiele gewinnen.
Inzwischen ist wieder der Bundesliga-Alltag in der „Alten Försterei“ eingekehrt. Die Unioner hatten vor der Abfahrt zum sonntäglichen Gegner 1. FC Köln noch zu einer Pressekonferenz in die „Alte Försterei“ geladen. Torwart Andreas Luthe trauert seinem Schnitzer, der zum 1:2, führte noch nach. Doch der Trainer richtete ihn auf. „Fehler passieren nun einmal. Jetzt müssen wir wieder fest entschlossen auf den nächsten Gegner Köln schauen, um drei Punkte zu holen.“ Bis auf Max Kruse steht dem Union-Trainer das gesamte Aufgebot zur Verfügung. Die Berliner brachen noch am Sonnabend in Richtung Köln auf, wo mit dem Ex-Unioner Steffen Baumgart als Kölner Trainer ein ehrgeiziger Coach auf das Team seines alten Vereins wartet. Urs Fischer weiß das natürlich: „Der 1. FC Köln ist sehr konstant unterwegs. Sie spielen mit einer hohen Intensität und betreiben viel Aufwand, haben stets den Blick nach vorn. Sie trauen es sich zu, in den Druck zu spielen und finden immer wieder Lösungen – spielerisch und mit langen Bällen. Baumi hat das sehr gut hinbekommen. In Köln müssen wir ab der ersten Minute bereit sein.”
Dann erinnert Fischer daran, dass die Wuhlheider mit ihrem Spiel in der Anfangsphase einige Zeit benötigen, ehe die Eisernen richtig ins Spiel kommen. „Das darf uns in Köln nicht passieren“, sagt Fischer. Der Trainer weiß schließlich, was Baumgart mit seiner Schiebermütze als neues persönliches Markenzeichen für ein Antreiber ist.