Zwölf große und eine Reihe kleinerer Seen lassen hier eine faszinierende Landschaft entstehen, eine mit schiffbaren Kanälen und Schleusen verbundene Wasserwelt von zehn Seen. Von den geplanten 13 Kanälen sind drei schon fertig, berichtet Markus Heberle, Geschäftsführer der Touristischen Gebietsgemeinschaft "Lausitzer Seenland". Später werden sich Wasserwanderer über eine Strecke von 68 Kilometer erfreuen. Mit 13,6 Quadratkilometer Wasserfläche ist der Bärwalder See nicht nur der größte im Lausitzer Seenland, sondern auch der größte künstliche See Deutschlands. Ein 25 Kilometer langer Rundweg erschließt das Ufer und ist besonders bei Radfahrern und Skatern beliebt. An drei schönen Sandstränden können sich Badefreunde und Sonnenfans tummeln und auch für FKK-Anhänger gibt es einen eigenen Bereich. Wegen seiner guten Windverhältnisse sei der See auch ein Insidertip für Surfer und Kite-Surfer, weiß Heberle. Am Uferbereich Klitten bietet ein Hafen 96 Liegeplätze für Boote und Segelboote. Vorhaben und konkrete Pläne gibt es viele. Außer einem Sport-, Freizeit- und Informationszentrum soll am See eine Wohn- und Ferienhaussiedlung entstehen, mehrere Campingplätze, eine Uferpromenade mit Geschäften, Cafes und Restaurants sind geplant. Und vielleicht bleibt auch eine 800 Meter lange Pontonbrücke an der Bucht im Nordosten des Sees keine Vision.
Schon seit dem Sommer 2007 eine vielbestaunte Realität am Boxberger Ufer des Sees ist das Ohr – ein Landschaftsbauwerk, das aus der Luft gesehen dem menschlichen Ohr ähnelt. Mit einer Ausdehnung von 350 x 250 Metern und aus über 100.000 Kubikmeter Sandmassen geformt, gehört es zu den größten Landschaftskunstwerken weltweit. Ein 1,5, Kilometer langer spiralförmiger Weg führt bis in 18 Meter Höhe. Von oben bietet sich dann ein reizvoller Blick auf den in grüne Wälder eingebetteten See bis zur Kulisse des Kraftwerks Boxberg. Ein Highlight ist das in die Ohrmuschel integrierte "Theater im Ohr", eine Freiluftbühne mit 270 Plätzen und einem reichhaltigen Programm von Mai bis Oktober.
Steinreich präsentiert sich der Findlingspark Nochten in unmittelbarer Nachbarschaft des Kraftwerks Boxberg. In dem zwanzig Hektar großen Landschaftsgarten können 6000 Steinriesen bewundert werden, die während der Eiszeit auf dem Weg von Skandinavien bis in die Lausitz geformt wurden. Bezaubernd sind die kunstvoll angelegten Flächen mit kleinen Seen, Brücken und Wasserfällen, die Vielfalt und Farbenpracht blühender Pflanzen, an denen sich die Besucher von Mitte März bis November erfreuen können. Über drei Jahre nahmen die Pflanzungen in Anspruch. Und so wachsen heute allein im Heidegarten mehr als 160 Sorten blühender Sommer- und Winterheide. Auf einem drei Kilometer langen Rundweg geben Schautafeln Auskunft über Stauden und Gehölze. Im Besucher- und Informationszentrum kann man noch mehr erfahren über die weite Reise der Findlinge und die Geschichte dieses in Europa einmaligen Parks.
Reiseinfo: Touristische Gebietsgemeinschaft Lausitzer Seenland e.V., Schlossergasse 1, 02977 Hoyerswerda, Tel.: 03571/467600, E-Mail: tgg@lausitzer-seenland.de, Internet: www.lausitzerseenland.de; Findlingspark Nochten, Tel./Fax: 035774-74711, E-Mail: findlingspark-nochten@t-online.de, Internet: www.lausitzer-findlingspark-nochten.com