Die 61. Berlinale bietet eine Homage an Ingmar Bergman – Retrospektive mit Gästen und Veranstaltungen

Die Norwegerin Liv Ullmann war, als Bergman sie wegen ihrer Ähnlichkeit mit Bibi Andersson in Persona (1965/66) besetzte, die erste nicht-schwedische Darstellerin in einem Bergman-Film. Zu den zahlreichen weiteren gemeinsamen Arbeiten zählen Szenen einer Ehe (Scener ur ett äktenskap, 1972/73) und Herbstsonate (1977/78). Bei Bergmans letztem Film Saraband (2002/03) stand sie noch einmal gemeinsam mit Erland Josephson vor der Kamera. Liv Ullmann hat auch eigene Filme nach Drehbüchern von Bergman inszeniert: so zum Beispiel Faithless (Trolösa, 1999/2000).

Harriet Anderssons erste Rolle bei Bergman war die Titelrolle in Die Zeit mit Monika (Sommaren med Monika, 1952/53). In den folgenden Jahren schrieb er ihr unter anderem die Karin in Wie in einem Spiegel (Sí¥som i en spegel, 1960/61) auf den Leib. Zu ihren letzten Auftritten bei Bergman gehört die sterbende Agnes in Schreie und Flüstern (Viskningar och rop, 1971/72). Sehr prägnant lassen sich diese drei Filme mit einer Äußerung Anderssons zusammenfassen: „So first he made me a maid, then crazy and then he killed me off [”¦].“

Gunnel Lindbloms bekannteste Filmrolle bei Bergman ist wohl die Anna in Das Schweigen (Tystnaden, 1962/63): In dem extrem wortkargen, düsteren Film liefert sie sich eine erbitterte Auseinandersetzung mit ihrer todkranken Schwester Ester (Ingrid Thulin). Ihre intensive Zusammenarbeit mit Bergman umfasst viele Jahre gemeinsamer Arbeit auch am Theater. In den siebziger Jahren war sie in mehreren Produktionen Bergmans Regieassistentin, bevor sie ihre eigene Regiekarriere begann.

Bergmans Film- und Theaterarbeit sind eng miteinander verwoben. Langjährige Mitarbeiterinnen unterhalten sich in einem öffentlichen Gespräch über Bergmans Arbeitweise auf beiden Gebieten: so Katinka Faragó, die zwischen 1955 und 1992 in verschiedenen Funktionen an mehr als zwanzig Filmen mitwirkte, und Gunilla Palmstierna-Weiss, die seit 1966 bei vielen Bühneninszenierungen für Bühnenbild und Kostüme verantwortlich war. Anna Bergman, ebenfalls Bühnen- und Kostümbildnerin, war vor allem an Bergmans letzten Projekten beteiligt.

Ungewöhnliche Einblicke in die Arbeitsatmosphäre bei Bergman gibt sein Weggefährte Stig Björkman nicht nur im Gespräch, sondern auch mit drei Filmen. In Berlin stellt er seine Dokumentation Ingmar Bergman (1970-72) sowie die beiden Kompilationen Images from the Playground (Bilder frí¥n lekstugan, 2009) und ”¦ but Film is My Mistress (”¦ men filmen är min älskarinna, 2010) vor. Letztere basieren auf unlängst restauriertem 9,5- und 16-mm-Material, das Bergman und sein Team selbst während der Dreharbeiten aufgenommen haben.

Alle Podiumsgespräche finden im Veranstaltungsraum der Deutschen Kinemathek im Filmhaus am Potsdamer Platz statt. Der Eintritt ist frei.

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Pressemitteilung der Internationale Filmfestspiele Berlin vom 12.01.2011.

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