München, Deutschland (Weltexpress). Schon früh sangen die Fans der FC Bayern München beim Spitzenspiel gegen Borussia Dortmund unter den 75.000 im ausverkauften und Kaiserklo genannten Stadion an der Autobahn nach München: „Deutscher Meister wird nur der FCB.“
So sahen wir es vor dem Beginn der Saison und weiterhin kommen. Zwar traten die Dormunder als Tabellenführer der Bundesliga in München an, aber über 90 Minuten wie eine mittelmäßige Mannschaft auf.
Vor den Toren der Landeshauptstadt Bayerns liefen die Borussen nur neben- und hinterher. Zum Teil war es noch schlimmer. Die von Borussen-Trainer Lucien Favre aufs Grün des Münchner Kaiserklos geschickten Dan-Axel Zagadou und Lukasz Piszczek gaben sich wie Stehgeigen. Zagadou wurde zur zweiten Hälfte von Weigl ersetzt. Später kam Markus Wolf für Piszczek (69.).
Sogar Lothar Matthäus fand zum Zweikampfverhalten der Dortmunder nur Worte wie „schlimm“.
Die Borussen fielen nicht nur durch Nichtstun und das Unterlassen von Torschüssen auf, sondern auch durch Fouls wie das von Marco Reus (79.), für das er von Schiedsrichter Manuel Gräfe kein Gelb sah.
Ganz anders die Bayern aus München. Sie wollten, durften und konnten siegen und sie beherrschten die harm- und hirnlosen Dortmunder nach allen Regeln der Balltreter-Kunst. Vier Tore schossen sie bereits in den ersten 45. Minuten. Mats Hummels eröffnete den Torreigen (10.). Robert Lewandowski erhöhte (17.). Javi Martínez legte noch einen drauf (41.) und Serge Gnabry machte den Sack zu (43.). Der FCB schaffte 15 Torschüsse in 45 Minuten und brachte neun davon aufs Tor. Alle Achtung!
Selbst beim Auslaufen in der zweien Hälfte trafen die Bayern in München. Lewandowski lieferte nach Zuspiel von Gnabry (89.). Die Schwarz-Gelben trafen nicht nur, sie tauchten nicht ein einziges Mal vor dem von Manuel Neuer gehüteten Bayern-Tor auf. Die Offensive war ein Totalausfall und die Defensive war überfordert, völlig überfordert.
Am Ende schickte der amtierende Meister den Anwärter mit einer Klatsche nach Hause.