Zu erkennen ist der Golf R unter anderem an den neuen Stoßfängern mit besonders großen Lufteinlässen, Bi-Xenon-Scheinwerfern mit LED Tagfahrlicht, 18-Zoll-Rädern mit breiten Schluppen, vier großen Endrohren sowie dem großen Spoiler am Heck. Er liegt 20 Millimeter tiefer als der normale Golf. Seine Progressivlenkung lässt ihn die Kurven besonders agil durchfahren. Die im Vorgänger installierten Fahrprogramme Comfort, Normal und Sport sind um einen Race-Modus ergänzt worden. Das manuelle Sechs-Gang-Getriebe mit kürzeren Schaltwegen ist sportlich abgestimmt, beim Doppelkupplungsgetriebe sind die Schaltzeiten verkürzt.
Mit einer Leistung von nunmehr 221 kW/300 PS – der Vorgänger hatte 30 Pferdchen weniger zu bieten – avanciert die neue Rennsportversion, die seit Jahresende auf dem Markt ist, zum stärksten Seriengolf aller Zeiten. Herzstück des Sportwagens ist ein 2,0-Liter-Vierzylinder mit Benzindirekteinspritzung. Dank Turbolader und ausgeklügelter Motorsteuerung stellt der Motor sein maximales Drehmoment von 380 Nm zwischen 1800 und 5500 Umdrehungen pro Minute bereit.
Der Kraftstoffverbrauch des neu entwickelten TSI-Motors wird mit durchschnittlich 7,1 Litern Kraftstoff pro 100 Kilometer angegeben. Wer statt Sechsgang-Handschalter das unbedingt empfehlenswerte Doppelkupplungsgetriebe wählt, soll sogar mit nur 6,9 Litern auf dieser Distanz auskommen. Die maximale Höchstgeschwindigkeit ist elektronisch auf 250 km/h begrenzt, und aus dem Stand beschleunigt der neue Golf R in 5,1 Sekunden auf Tempo 100. Mit DSG gelingt das schon in 4,9 Sekunden.
Das ist zunächst die Theorie, zumindest ein Teil davon. Die Praxis übertrifft sogar noch die Erwartungen, und die waren ohnehin schon groß. Einem Test stellte sich der Hammer-Golf vor kurzem auf Eis und Schnee – ja, wo denn in diesem Winter? Auf einer der nördlichsten Teststrecken der Automobilindustrie, wenige Kilometer südlich des Polarkreises. Auf dem Eissee bei Arvidsjaur in Nordschweden ist auf spiegelglatter Fläche eine etwa sieben Kilometer lange Strecke angelegt – mit engen Kurven, Kehren und schnellen Geraden.
Dort konnte der Hammer-Golf mal so richtig aus sich herausgehen und zeigen, was er kann. Er lässt es krachen, driftet auch dank des intelligentenAllrad-Antriebes meist ganz kontrolliert übers Eis, röhrt die Geraden entlang und wirbelt den Schnee auf. Tempo 70 scheint normalerweise nicht schnell – hier schon. Doch souverän meistert der Golf R die Strecke. Nicht weniger spannend sind die Bremsübungen – Vollbremsungen aus hohem Tempo, mit und ohne ESP zu fahren. Da zeigt sich, was die elektronischen Helferlein so leisten können.