Flamen sind im Staat Belgien lebende Menschen, welche niederländisch und also eine Art Mischung aus Friesisch und Plattdeutsch beziehungsweise Niederdeutsch sprechen. Doch nach dem ersten und spätestens nach dem zweiten Weltkrieg will davon niemand mehr was wissen – sprechen schon gar nicht. Statt von einer deutschen Dachsprache wird von einer niederländischen Dachsprache geredet. Dabei ist das Westvlaams im Grunde Niederfränkisch, genauer: südniederfränkisch, ältere unter unseren Lesern werden Limburgisch meinen. Die Staatsbürger der Niederlande sprechen zwar auch Niederfränkisch, vor allem aber Niedersächsisch. Heute zählen zu den Niederdeutschen Sprachen nur noch die im Staat namens Bundesrepublik Deutschland gesprochenen wie Schleswegisch oder Holsteinisch, Ostfriesisch, Oldenburgisch oder Mecklenburgisch-Vorpommersch samt jeder Menge Platt (wie Paderborner oder Märkisches Platt). Früher reichte die niederdeutsche Sprache nicht nur von der Maas bis an die Memel, sondern weit darüber hinaus, auch weit über den Fluss Leie, der durch Kortrijk fliesst, hinaus bis Dünkirchen (heute Französische Republik).
An die Leie nach Kortrijk unter den Spitzen der Onze-Lieve-Vrouweker (Neudeutsch Unsere Liebfrauenkirche) und Sint-Maartenskerk (Neudeutsch Sankt Martinskirche) versammeln sich seit 1971 alle zwei Jahre Busbauer, Busfahrer und viele Besucher vom Fach sowie aus aller Welt. Mit über 40 Jahren auf dem Buckel ist die Busworld in Kortrijk die älteste, beliebteste und bekannteste Messe für Bussbauer und Busfahrer. Zur weltweiten Bekanntheit bei der breiten Masse trug maßgeblich bei, dass die Busworld 2001 sich von der Muttermesse auf alle fünf Kontinente ausdehnte und dort Schwestermessen stattfinden, bei der Kortrijk nicht zu kurz kommt.
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Am 3. September 2015 erklärte Schick auf einer Presseveranstaltung in Stuttgart im Vorfeld der Omnibusmesse im Oktober, dass nach Produktionsbeginn im nagelneuen Werk im indischen Chennai „die ersten Busse an Käufer vor Ort ausgeleifert“ werden würden. In Chennai läuft die Produktion auf rund 1 500 Busse pro Jahr hinaus, aber „auf bis zu 4 000 Einheiten“ könne „erweitert werden“. „Wir greifen in vielversprechenden Wachstumsmärkten wie Indien an und demonstrieren gleichzeitig mit dem Erdgas-Citaro in den europäischen Kernmärkten unsere technologische Führungsrolle“, verkündet Schick. Mit „Komplettbussen“ wolle man in Europa wachsen und „im schwierigen brasilianischen Markt“ die Führungsposition ausbauen. Schwierig? Abschwung! Der Markteinbruch in Lateinamerika sank „in den ersten sechs Monaten des Jahres um rund 25 Prozent auf ca. 6 200 Einheiten“. Allerdings sei der Marktanteil beispielsweise in Brasilien um sieben Prozent auf beinahe 53 Prozent gestiegen.
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Für die Zukunft und die Busworld vom 16. bis zum 21 Oktober 2015 in Kortrijk verspricht Schick sich mit dem neuen Citaro NGT, von dem in Stuttgart ein Exemplar enthüllt wurde, weiterhin Vorfahrt mit „dem erfolgreichsten Stadtbus der Welt“. „Mit dem eu entwickelten Gasmotor M 936 G wird er nun zur Referenz der Erdgasbuss“. „Im Vergleich zum Vorgängermodell“ soll „der Citaro NGT um bis zu 20 Prozent effizienter“ sein und „bei Verwendung von Bio-Erdgas ”¦ nahezu CO2-neutral“ fahren. Auch ohne Schummel-Software „unterschreitet“ der Bus die Abgasstufe Euro VI „zum Teil erheblich“. Der Verbrennungsmotor sei „praktisch rußfrei“ und komme „ohne SCR-Technik und Partikelfilter aus“. Gustav Tuschen, Leiter Entwicklung Daimler Buses merkt an, dass „die neue Motorengeneration ”¦ nicht nur sparsamer und damit emissionsärmer“ sondern „auch kraftvoller“ sei. Tuschen: „ Nominell bleiben Leistung und maximales Drehmoment der beiden Leistungseinstellungen für die Omnibusse unverändert. Jedoch liegt die Nenndrehzahl jetzt bei 1600 statt 1800 Umdrehungen und auch der Bestpunkt des Verbrauchs ist nach unten verschoben. Außerdem legen die Motoren im untersten Drehzahlbereich erheblich zu.“ Das gelänge mithilfe „einer veränderten Schaltstrategie unseres Powershift-Getriebes“. Dass der Bus mit dem „fremdgezündeten Motor“ auch leiser fahren würde, merkt er zudem an.
Die Bewohner und Besucher der Stadt Augsburg dürfen aufatmen, denn die Stadtwerke Augsburg GmbH bekommen davon „53 Gelenk- und 15 Solofahrzeuge“.
Die Daimler AG kümmert sich aber nicht nur um Neues. Das „Geschäft mit Gebrauchsfahrzeugen“, so Schick habe „sich zum Erfolgsmodell entwickelt. Die vor zwei Jahren in Kortrijk vorgestellte Marke BusStore mache sich beachtlich. Die BusStore-Webite werde „alle zwei Minuten“ im Durchschnitt aufgerufen und man sei „mit einem Umschlag von fast 2 000 Gebrauchtbussen im Jahr ”¦ in diesem Bereich die Nummer Eins in Europa“.Ulrich Baster, Leiter Marketing, Vertrieb und Aftersales Daimler Buses, ergänzt, dass zum Markterfolg vor allem „auch Garantien und Serviceverträge für junge Gebrauchtbusse“ gehörten. BusStore und auch Omniplus als Servicemarke würde „die Klammer zwischen Mercedes-Benz und Setra“ bilden, jedenfalls der Messestand auf der Busworld in Kortijk.
Ankieken!