Berlin, Deutschland (Weltexpress). Die am 11. Juni 1930 in Haindorf, Böhmen, das heute nicht mehr zu Deutschland gehört, geborene Katharina Matz, starb nach kurzer Krankheit am 3. März 2021 in Berlin. Bekannt wurde sie als Schauspielerin, die in vielen Filmen und Theatern mitwirkte. Als Sprecherin nahm sie auch an Hörspielen teil.
Ihre Ausbildung absolvierte sie in Magdeburg. Das erste Engagement gab es in Greifswald. Sie spielte allerdings auch in Potsdam und das offenbar so gut, dass sie 1954 ans Deutsche Theater nach Berlin wechselte. Wolfgang Langhoff, der Intendant, wollte das so.
„In diese Zeit fiel ihr Filmdebüt für die DEFA, seitdem war sie regelmäßig in Film- und Fernsehrollen zu sehen“ wie es in einer Pressemitteilung des Deutschen Theaters vom 4.3.2021 heißt. Unter Trauer um Katharina Matz wird ferner mitgeteilt: „Ende der 1950er Jahre dann holte sie Ida Ehre, die nach dem Krieg die Hamburger Kammerspiele wiedereröffnet hat, nach Hamburg. Katharina Matz spielte dort einige Zeit, bevor sie Willy Maertens schließlich ans Thalia Theater rief. Hier begegnete sie den Regisseuren Jürgen Flimm, Leander Haußmann und immer wieder Stephan Kimmig. Sie spielte die Maria Josefa in Lorcas ‚Bernarda Albas Haus‘ und den Faust in Goethes ‚Urfaust‘, beide in der Regie von Andreas Kriegenburg. Für ihre Rolle in Dea Lohers ‚Das letzte Feuer‘ (Uraufführung, Regie: Andreas Kriegenburg) erhielt sie 2008 den Rolf-Mares-Preis der Hamburger Theater. Sie war außerdem zu sehen in Jelineks ‚Ulrike Maria Stuart‘ und in ‚Die Räuber‘ nach Friedrich Schiller in der Regie von Nicolas Stemann. 2009 wurde Katharina Matz zum Ehrenmitglied des Thalia Theaters Hamburg ernannt. Am Deutschen Theater Berlin war sie seit 2012 regelmäßig als Gast tätig und spielte u. a. in ‚Das Fest‘, ‚100 Sekunden (wofür leben)‘, ‚Der Besuch der alten Dame‘, ‚Antwort aus der Stille‘, ‚Alte Meister‘ und ‚In der Sache J. Robert Oppenheimer‘. Zuletzt war sie in ‚Hekabe – Im Herzen der Finsternis‘ in der Regie von Stephan Kimmig auf der Bühne des Deutschen Theaters zu sehen. Kurz vor Ausbruch der Pandemie im Frühjahr 2020 probte sie noch für die Uraufführung von ‚Das Herz der Krake‘ von Nis-Momme Stockmann.“
Dass Katharina Matz von den Arbeitern am Deutsche Theater Berlin „und ihre Arbeit in dankbarer Erinnerung behalten“ wird, das wird nicht verschwiegen.
Heinrich Oehmsen teilt unter der Überschrift „Nachruf – Katharina Matz ist tot – „Sie war ein Plädoyer fürs Leben“ im „Abendblatt“ (4.3.2021) mit, dass Matz im Alter von 90 Jahren „nach kurzer schwerer Krankheit gestorben“ sei. „Dabei hatte Katharina Matz sich noch einiges vorgenommen: Sie steckte in den Proben zu Nis-Momme Stockmanns ‚Das Herz der Krake‘, doch die Uraufführung musste Corona-bedingt verschoben werden. ‚Ich spiele dort eine 96-Jährige. Ich hoffe, ich werde nicht umbesetzt, weil ich jetzt zur Risikogruppe gehöre‘, kommentierte sie noch im Sommer. Die Pensionsgrenze hatte sie schon vor 25 Jahren überschritten, ‚aber mich hat nie jemand in Pension geschickt‘.“