Der Untergang der „Moskwa“ – Krieg in der Ukraine geht ohne den Lenkwaffenkreuzer weiter

Der Lenkwaffenkreuzer "Moskwa" (Archivbild). Foto: George Chernilevsky, Aufnahme: 2009

Moskau, Russländische Föderation (Weltexpress). Der 1979 und also noch zu Zeiten der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (UdSSR) gebaute Lenkwaffenkreuzer „Moskwa“, der 1982 unter dem Namen „Slawa“ („Ruhm“) getauft wurde und für die Zerstörung von Flugzeugträgern gebaut und 2018 sowie 2020 modernisiert wurde, ist als „Moskwa“ („Moskau“) gesunken. Dies wurde auch in Moskau bestätigt.

Aus dem Kriegs- und Verteidigungsminiserium in Moskau heißt es, daß es an Bord einen Unfall gegeben habe. Munition sei detoniert. Die Explosion habe einen Brand ausgelöst und den Rumpf beschädigt. Die Besatzung konnte anscheinend in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag evakuiert und also gerettet werden. Versuche, das Schiff in den Hafen von Sewastopol zu schleppen, scheiterten. Weniger die Windstärke 4 mit Böen bis Windstärke 6 als vielmehr der Wellengang sind entscheidend. Schließlich ist das mit vier Hauptturbinen und zwei Hilfsturbinen versehene Schiff (4 x 30 000 PS und 2 x 12 000 PS) kein Segelschiff.

Aus dem Kriegs- und Verteidigungsministerium in Kiew heißt es, daß das Schiff, daß als Flaggschiff der Schwarzmeerflotte der Russländischen Föderation gilt, von zwei Raketen des Typs „Neptun“ getroffen worden.

Sowohl in London als auch in Washington wird diese Version bestätig. In Medien auch deutscher Sprache ist von „einem hochrangigen Vertreter“ de Kriegs- und Verteidigungsministeriums die Rede, „der nicht namentlich zitiert werden wollte“, der allerdings die Angaben des ukrainischen Militärs bestätigt.

Zudem wird darüber spekuliert, ob möglicherweise zusätzlich eine türkischen Drohne vom Typ Bayraktar-TB2 zum Einsatz gekommen sei. Eigentlich sollte die „Moskwa“ über drei Luftabwehrsysteme. Dazu gehört eine Verteidigungssystem im Nachbereich für den gesamten 360-Grad-Raum. Damit sollen 5 000 Schuss pro Minuten abgegeben werden können. Warum gleich alle drei Verteidigungslinien bei „Neptun“-Raketen versagten, darüber wird spekuliert.

Die „Neptun“-Rakten werden in der Ukraine hergestellt. Doch sowowhl die aktuelle Regierung der Urkaine unter Wladimir Selenski als Präsident als auch die Vorgängerregierung unter Petro Poroschenko als Präsident sollen Antischiffsraketen aus dem VK erhalten haben. Daher ist es möglich, daß die „Moskwa“ auch mit Waffen aus dem VK angegriffen wurde. Mit diesen Waffen ist es den Streitkräften der Ukraine möglich, feindliche Schiffe weiter von ihren Küsten zu drängen. Die Stellung der Russländischen Föderation auf dem Schwarzen Meer dürfte sowohl durch die Waffen- und Munbitionslieferungen als auch durch die Versenkung der „Moskwa“ deutlich geschwächt worden sein. Das Kriegsschiff galt als Dreh- und Angelpunkt der Luftverteidigung der Schwarzmeerflotte, also auch als Kommandostelle.

Für die Moral der Marine dürfte die Versenkung des Flaggschiffs der Schwarzmeeflotte zudem alles andere als gut gewesen sein. Auch die Moral in der Russländischen Föderation dürfte einen weiteren Kratzer bekommen haben.

John Kirby, Sprecher des Kriegs- und Verteidigungsministerium in Washington behauptete, daß es Tote und Verletzte gegeben habe. An Bord sollen bis zu 500 Soldaten gewesen sein. Als Sollstärke gelten 610 Mann Besatzung. In Kiew wurde behauptet, daß der Kapitän des Schiffes, Anton Kuprin, mit der „Moskwa“ untergegangen sei.

Der Angriff auf die Fabrik bei Kiew, in der „Neptun“-Raketen hergestellt wurden, am Tag nach dem Untergang der „Moskwa“ kam für dieses schiff zu spät.

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