Berlin, Deutschland (Weltexpress). Dass der Dreißigjährige Krieg der längste Krieg auf deutschem Boden war, das kann man sich vorstellen, wenn man die Zahl 30 hört und liest.
Doch das Leben von Millionen Menschen in Dörfern und Städten und irgendwo im Nirgendwo deutscher Landen wurden zerstört.
Millionen Deutsche waren auf der Flucht. Sie litten Schmerzen, Hunger und Durst, Wind und Wetter, Kälte. Viel fanden den Tod.
Vierhundert Jahre nach dem Ausbruch des Krieges wird die zweiteilige „Terra X“-Dokumentation „Der Dreißigjährige Krieg“ im TV gezeigt. Der erste Teil lief bereits am vergangenen Sonntag, den 9. September 2018, und der zweite Teil soll am kommenden Sonntag, den 16. September 2018, um 19.30 Uhr im ZDF folgen.
Laut Pressemitteilung des ZDF vom 5.9.2018 würde die Doku „einen neuen Zugang zu den damaligen Ereignissen“ bieten. „Sie erzählt über sogenannte Ego-Dokumente das Leben der einfachen Soldaten und der Landbevölkerung. Ego-Dokumente sind persönliche Berichte, die aus Tagebüchern oder anderen Quellen stammen und einen Blick von unten auf die große Geschichte des Dreißigjährigen Krieges ermöglichen.
Der „Terra X“-Zweiteiler begleitet den Schuster Hans Heberle aus Ulm, den Söldner Peter Hagendorf, Pater Caspar Wiltheim aus Magdeburg, die Müllerin Anna Wolf aus Schwabach, die Soldatenfrau Elisabeth Gemmeroth und den Bauer Caspar Preis aus einem Dorf bei Amöneburg. Anhand ihrer Selbstzeugnisse werden die großen Stationen des Dreißigjährigen Krieges deutlich: vom Prager Fenstersturz 1618, dem Eingreifen des schwedischen Königs Gustav Adolf, der „Magdeburger Bluthochzeit“ bis zu den Friedensverhandlungen von Münster und Osnabrück, die 1648 offiziell den Krieg beendeten. Eindrücklich erzählen die Filme vom alltäglichen Überlebenskampf im Schatten der großen Katastrophe.“
Danach war Deutschland zerteilt, zerstückelt und an den Rändern zerlegt, also kleiner, viel kleiner. Teile und Herrsche. Flandern und Friesland waren futsch. Beispielsweise wurden die Niederlande als Staat gegründet und die Schweiz. Schweden griff im Norden zu, Frankreich im Westen, verleibte sich die Bistümer und Städte Metz, Toul und Verdun ein und griff über Lothringen, Elsass und Sundgau sogar rechts des Rheins zu, beispielsweise auf Breisach.
Wer im Weltnetz gucken will, der kann die beiden Folgen seit Samstag, den 8. September 2018, unter terra-x.zdf.de in der ZDF-Mediathek abrufbar.
Anmerkung:
Vorstehender Beitrag von Lenina Sachs wurde am 11.9.2018 im KULTUREXPRESSO erstveröffentlicht.