Der Dino trägt Grün – Der HSV ist jetzt nur noch ein Ex-Bundesliga-Dino und bleibt mit drittklassigem Fußball zweitklassig

Grüner Dino. Quelle: Pixabay, Foto: MW

Berlin, Deutschland (Weltexpress). In der „Zeit“ (6.2.2019), die beim Zeitverlag Gerd Bucerius GmbH & Co. KG in Hamburg herausgegeben wird, berichtete Bernhard Kregel unter der Überschrift „Dinos waren gar nicht alle grün“ genau das. Doch der Dino der ersten Fußball-Bundesliga kommt nun aus Bremen und der trägt Grün, genauer: Grün-Weiß.

Der alte Dino der deutschen Eliteliga der Fußballer trug Jahre lang rote Hosen. An der Weser waren die immer ein rotes Tuch. Die Rothosen sind die vom Hamburger SV, dessen Wappen wie das des SV Werder Bremen eine Raute ist, aber ein weißes auf der Spitze stehendes Quadrat mit breitem schwarzen und weißen Rand auf blauem Grund zeigt. Damit kann man sich in Hamburg noch den Hintern abwischen.

Der HSV verpasste in Paderborn den Wiederaufstieg in die 1. Liga und wird wohl auch künftig drittklassig in der 2. Liga kicken. Der Trainer der Hamburger hat, als er kam, wenig richtig gemacht. Hannes Wolf wird nach Pleiten, Pech und Pannen seinen Posten wohl räumen müssen. Unter dem 38-Jährigen lesen sich zuletzt die Zahlen des Grauens so: 9 Spiele ohne Sieg, 4 Niederlagen in Serie, ein Zähler aus den letzten 4 Heimspielen. Dass die Zuschauer immer noch ins Volksparkstadion laufen, das hat einerseits damit zu tun, dass sportlich an der Elbe Ebbe herrscht, und über das Andererseits gibt eine Domina auf St. Pauli gegen Bares gerne Auskunft.

Der HSV war „weder vorne noch hinten sattelfest“, meinte der mittlerweile 82-jährige Uwe Seeler jüngst. War der Torwart oder die Trainerbank etwa besser?

Doch Wolf, den viele für ein Wölflein halten, der über keine ausreichenden Erfahrungen verfügt, ist nicht „der Versager“, der „immer noch da“ ist, worüber sich HSV-Fans aufzuregen scheinen, sondern nur ein Versager von vielen.

Die Entlassung von Christian Titz im Oktober 2018 wiegt immer noch schwer. Titz hatte zwar erkannt, dass der HSV in der 2. Liga anders spielen müsse, als im Untergeschoss der ersten Liga, doch das wollten viele Fans und Funktionäre nicht wahrhaben. Nach der Entlassung von Titz bezahlte der HSV vier Cheftrainer und in allen Fußball-Ligen wurde von der Nordsee bis zum Bodensee gelacht.

Eigentlich müsste auch Rolf Becker als Sportvorstand der HSV Fußball AG gehen und Vorstandschef Bernd Hoffmann gleich mit. Dass jedenfalls darf man den Worten von Felix Magath entnehmen, der auf Facebook mitteilte: „Es sind beim HSV viele falsche Entscheidungen getroffen worden.“ Entscheidungen treffen nun einmal Entscheidungsträger und auch in Hamburg stinkt der Fisch vom Kopfe her. Also weg mit den Dummköpfen, möchte man meinen.

Magath weiter: „Vor Wochen wollte niemand beim HSV kritische Töne hören.“ Wer will das schon? Und beim HSV gilt das seit Jahren. Die Herren beim HSV wollten übrigens auch Magath nicht, der bei den den Hamburgern 2018 als Investor einsteigen wollte. Dem „NDR“ verriet der einstige Meisterspieler und -trainer, dass seine Rückkehr „am Veto der Bosse gescheitert“ sei. Was für Penner, möchte mancher palavern, die es verschlafen, Magath an den HSV zu binden?!

Doch der eigentliche Idiot ist und bleibt der Geld- und Kreditgeber Klaus-Michael Kühne, der in Hamburg den Mäzen macht. Der mittlerweile 81-Jährige wird in der „Bild“-Zeitung (13.5.2019) wie folgt zitiert: „Ich habe Aufsichtsrat und Vorstand der HSV Fussball AG sowie den Präsidenten des Hamburger Sportverein e.V. am 26. Februar dieses Jahres schriftlich empfohlen, den Trainer auszuwechseln, weil sich mit dem in Regensburg verlorenen Spiel der Niedergang für mich abzeichnete und er durch falsche Entscheidungen des Trainers gekennzeichnet war.“ Dass soll „der HSV-Investor in einem schriftlichen Statement“ den Herren mitgeteilt haben.

Mehrfach soll er laut den Autoren Kai-Uwe Hesse und Kay Fette in „Bild“ den Trainerwechsel „thematisiert“ haben. Die Herren wollten nicht hören. Die wollten nur sein Geld, aber nicht das von Magath. Selber Schuld. Ob die Schuldigen auch gehen? Nicht in Hamburg.

Dass Kühne, der Dino unter den Mäzenen, immer noch da ist, obwohl er verstanden zu haben scheint, dass man nur sein Geld will, aber nicht seinen Rat, das kann wohl nur mit Altersstarrsinn erklärt werden. Vielleicht sollte dem alten Mäzen der Rothosen mal einer das Buch „Ausgestorben, um zu bleiben – Dinosaurier und ihre Nachfahren“ des Biologen und Wissenschaftsautors Bernhard Kegel schenken.

So oder so: Der Dino trägt Grün.

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