Der Absturz der CSU – Was fällt, das soll man auch noch stoßen!

Freistaat Bayern
Die Flagge des Bundes- und Freistaates Bayern. Quelle: Pixabay

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Längst schon transformierte sich die CSU von der Partei von Franken und Bayern zu einem Schmarotzer des Freistaates Bayernn. Die hohen Herren und Damen der CSU gebärden sich in Amt und Würden an allen Stellen des Freistaates als Politiker, dabei sind sie Parasiten. Die CSU ist nicht mehr die Bayern-Partei, sie besitzt Bayern als Freistaat des Kapitals und ist als solche die Partei der Bourgeoisie. Die CSU der Herren Markus Söder und Horst Seehofer und wie sie alle heißen ist die Partei der wohlhabenden besitzenden Klassen und solcher, die dazugehören wollen.

Die Damen und Herren der CSU an allen Stellen des Staates schwirren um Unternehmer wie Motten um das Licht. Diese Verwerter des Kapitals, ob es ihnen ganz, teilweise oder gar nicht gehört, das spielt keine Rolle, und Vermehrer von Vermögen. Dabei geht er genau so vor: Er versucht, sein Kapital besser zu verwerten als die Konkurrenz. Er ist in Personalunion die Charaktermaske seines Kapitals, die nach außen hilfreich und gut sein solle, aber weil sie die Bestimmung der eigenen Verwertung in sich trägt, zwingt er die Konkurrenz dazu, die besseren Verwertungsmöglichkeiten gleichfalls anzuwenden. Mancher mag das als Wettbewerb preisen, doch sie offenbaren Interessenkonflikte.

Die einzelnen Kapitale besitzen je nach Ort, an dem sie sich entfalten, und je nach Aufgabe, die sie im Reproduktionsprozess verrichten, einzelne Interessen, die eine Grundlage von vorübergehenden oder dauerhaften Interessenkoalitionen, auch Kapitalfraktionen genannt, bilden. Handelskapitale besitzen andere Interessen als Industriekapitale, Einzelhändler andere als Großhändler, Händler bzw. Industrielle einer Region haben andere Interessen als die entsprechenden Kapitale anderer Regionen und Branchen. Große Konzerne haben wiederum andere Interessen als kleinere und mittelständige Unternehmen, stark exportorientierte Kapitale stehen häufig in Währungsfragen und in konjunkturpolitischen Fragen in einem Gegensatz zu den binnenmarktorientierten Kapitalen. Oftmals entscheidet die jeweilige Situation darüber, welche Kapitalgruppierungen sich zusammenfinden.

In ihrem Interessenstreit versuchen die jeweiligen Kapitalfraktionen den Staat zum Schutz ihrer besonderen Interessen einzuspannen. Im Bayern bilden bestimmte Kapital mit einer bestimmten Partei längst eine Einheit, die bröckelt, weil die Interessengegensätze tiefer gehen und der Kampf der Interessen auf dem Weltmarkt und also Geopolitik sich im Freistaat widerspiegelt. Nicht das Land ist gespalten, die Kapitalinteressen sind es.

Diese Interessenkonflikte finden im stillen Kämmerlein durch zähe Lobbyarbeit statt, aber auch durch öffentlichen Druck und also unter Einsatz von Massenmedien, die sich mehr oder minder in Händen großer Kapitalfraktionen befinden. Doch alle Demokratie will nicht helfen, wenn der politische Interessenausgleich zwischen den Kapitalfraktionen nicht mehr funktioniert und selbst der Lohnarbeit und das Lumpenproletariat zu wenig Krümel kriegt. Zudem laufen den unteren Schichten der Lohnarbeiter und dem gesamt Lumpenproletaritat im Freistaat Bayern zunehmen Konkurrenten um Krümel zu. Doch das Problem der Masseneinwanderung von Schwachen und Missratenen, die nach Europa, Deutschland und Bayern einfallen, ist nur eine Chiffre der Probleme der aktuellen kapitalistischen Gesellschaft. Die Gemengelage für den Absturz der CSU ist ungleich größer und ließe sich auch mit Chiffren wie Euro und D-Mark umschreiben. Schließlich wird mithilfe der Euro-Politik der D-Mark-Geldadel leer gesaugt. Auch dieses Verhältnis ist ein parasitäres wie das von Freistaat und CSU. Der eine saugt den anderen aus. Während dem bayerischen Wirt die Steuereinnahmen sprudeln, sodass der Parasit in zwar schädigt, aber nicht tötet, scheint der Ausgang des Euros absehbar. Der Parasit wird den Wirt zu einem späteren Zeitpunkt töten. Mehr dazu in einem Beitrag über Target-Salden und Leihkapitalisten im WELTEXPRESS, die auf die Verwertung des Wertes aus sind, nicht auf Konsum.

Hier und heute gebe ich jedoch den Hinweis, dass Lohnabhängigen, die durch ihren Verzicht auf Konsum in der Gegenwart kleine Teile ihres mühevoll erarbeiten Geldeinkommens bei Banken, Bausparkassen und anderswo hinterlegen und dafür Zinsen erhalten, die meist so niedrig sind, dass dabei nach Steuer- und Inflationsabzug ein realer Verlust herauskommt. Dass auch die Geschröpften nicht mehr CSU wählen wollen, das versteht sich von selbst. Da kann Söder noch so sehr mit Geldkoffer und Spendierhosen durch den Freistaat reisen. Es reicht längst nicht mehr für alle und unten, wo der Haufen an Hilfsbedürftigen größer wird, kommt immer weniger an.

Söder und Seehofer und so weiter haben bisher nicht den Mut aufgebracht, die Gesundheit einer Gesellschaft und der Einzelnen danach zu bemessen, wie viel Parasiten sie ertragen kann. Daher wird die nicht gestellte Frage auf der Straße und an der Urne beantwortet.

Die CSU scheint in der Gunst der Wähler unter die 40-Prozent-Marke gefallen zu sein. Laut „SPONtagsfrage“ (Spiegel-Online, 14.8.2018) würden nur noch 38,1 Prozent CSU wählen. Einen Kampf um Platz zwei würden sich laut dieser Umfrage AfD mit 15,2 und Grüne mit 15 Prozent liefern. Die SPD landet ferne liefen mit 12,3 Prozent auf dem vierten Platz. Ein einstelliges Ergebnis scheint für die Sozen noch möglich. Die Linke liegt mit 2,3 im Bereich der Sonstigen, die man zählen kann, aber nicht relevant sind. Die FDP als Partei der Besserverdienenden hält mit 5,3 Prozent die Nase über Wasser. Die Freien Wähler kommen auf 7,3 Prozent.

Für die Bourgoisie wäre ein solches Wahlergebnis keinesfalls ein Beinbruch, doch für die Verwerter bestimmter Kapitale wird das Vermehren von Vermögen im Freistaat Bayern nicht leichter.

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