Der 4er steht für ein gewandeltes Coupé-Konzept – BMW hat aus dem 3er-Coupé eine neue rassige Baureihe entwickelt

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So galt es, ein neues Konzept zu entwickeln, um bei den Kunden wieder die Lust am Zweitürer zu wecken. Und das ist das Ergebnis der Überlegungen: Vor reichlich einem Jahr wurde das Coupé aus der 3er-Reihe gelöst und damit eine eigene Baureihe, die 4er-Reihe, eröffnet. Sie soll mit eigenständigem Auftritt, hohem dynamischen Potential und edlem Ambiente punkten und dabei nicht zuletzt für einen weiteren Imageschub der Marke sorgen.

Rassig wirkt das 4,64 Meter lange Fahrzeug, das über 2,81 Meter Radstand verfügt und damit seine direkten Wettbewerber beim Platzangebot deutlich übertrifft. Seine Proportionen sind perfekt – es ist flach und mit breiter Spur gezeichnet und steht damit satt auf der Straße. Die lange Schnauze, seitliche Kiemen hinter den vorderen Kotflügeln, weit ausgestellte Radläufe und eine abfallende Dachlinie machen das Coupé zum Eyecatcher.

Das Interieur entspricht weitgehend dem der 3er-Limousine. Es ist dem Charakter des Fahrzeugs angepasst und erwartet die Passagiere mit edlen Materialien, elegantem Design, mit Komfort und Sportlichkeit. Das Sportlenkrad und vor allem auch sportliche Sitze gehören zur Grundausstattung. Ein sehr praktisches Detail ist der automatische Gurtbringer. Weil man bei BMW davon ausgeht, dass das Coupé nur selten „ganz gefüllt“ fährt, wurde die Rückbank für zwei Personen ausgeformt – und zwar mit eingearbeiteten Kopfstützen und breiten Sitzwangen, quasi wie zwei Einzelsitze. Der Gepäckraum fasst mit 445 Litern ordentlich viel.

Groß ist das Angebot an Assistenzsystemen. Zu den Highlights zählt dabei die neue Generation des Navigationssystems Professional, das leistungsstärker, grafisch brillanter und mit 3D-Elementen in der Kartendarstellung arbeitet. Außerdem kommt ein Head-up-Display mit vollständigem Farbspektrum zum Einsatz. Der Driving Assistant Plus warnt der vor Kollisionen mit Fußgängern. Angeboten werden zudem ein blendfreier LED-Fernlichtassistent und eine weiterentwickelte Active Cruise Control mit Stop&Go-Funktion.

Für das 4er-Coupé stehen insgesamt sieben Motoren, jeweils mit Start-Stopp-System ausgerüstet, zur Wahl. Top-Benziner ist der Dreiliter-Turbo-Sechszylinder im 435i mit einer Leistung von 225 kW/306 PS und dem maximalen Drehmoment von 400 Nm. Der stärkste Selbstzünder leistet 230 kW/313 PS und hält bärenstarke 630 Nm bereit. Im Basismodell für 36 050 Euro arbeitet ein 135 kW/184 PS starker Ottomotor. Serienmäßig sind manuelle Sechsganggetriebe eingesetzt; optional ist auch eine Achtgangautomatik verfügbar.

Im Kurztest fuhren wir den 428i, der von einem Zweiliter-Turbo-Vierzylinder Benziner mit 180 kW/245 PS über die Hinterräder angetrieben wird und in der Automatik-Version 43 550 Euro kostet. Sportlich tief ist die einzunehmende Sitzposition, doch dort fühlt man sich gut aufgehoben – im straffen, aber nicht unkomfortablen Sportgestühl. Und die Sitzprobe im Fond fällt gleichermaßen gut aus: Es genügend Platz für zwei Erwachsene vorhanden, vor allem ordentlich viel Beinfreiheit. Durch das flach nach hinten abfallende Coupédach ist allerdings die Kopffreiheit etwas eingeschränkt.

Und so fährt sich der 428i: Der Turbo-Motor generiert ein maximales Drehmoment von 350 Nm und sorgt für ein ausgesprochen munteres Vorankommen: In 5,8 Sekunden soll der Sprint aus dem Stand auf Tempo 100 erledigt sein. So genau ist das auf der Autobahn nicht nachzumessen, doch eines kann man sagen: Der Durchzug ist hervorragend. Die Spitze von 250 km/h ist keine Hürde, wenn die Bahn frei ist und man dabei konzentriert genug ist.

Die Achtstufen-Automatik, gegen einen Aufpreis von 2150 Euro zu haben, ist wärmstens zu empfehlen. So blitzschnell und punktgenau, wie sie die Fahrstufen wechselt, kann das selbst ein versierter Fahrer nicht. Die Lenkung arbeitet präzise, das Fahrwerk ist sauber abgestimmt und lässt sich an unterschiedliche Fahrbahnverhältnisse anpassen. Den Normverbrauch des 428i gibt BMW mit 6,3 Litern Kraftstoff pro 100 Kilometer an – ein theoretischer Laborwert. Wer etwas Spaß haben will mit diesem Fahrzeug, sollte auf dieser Distanz mit rund acht Litern Super rechnen.

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