„Die Menschen in Deutschland wollen eine Zukunft ohne Atomkraft“, sagt Atomexperte Tobias Münchmeyer von Greenpeace. „In einer Demokratie ist die Bevölkerung der Souverän, nicht Konzerne wie Vattenfall, E.on oder RWE. Die Politik muss dem Willen der Menschen folgen und für einen möglichst schnellen Ausstieg aus der gefährlichen und innovationsfeindlichen Atomkraft eintreten.“
Selbst unter den CDU/CSU-Wählern gilt die Atomenergie als Auslaufmodell. Laut der Umfrage treten 81 Prozent der konservativen Wähler für die Erneuerbaren Energien und nur 14 Prozent für die Atomkraft ein. „Der Pro-Atom-Kurs der CDU wird nicht einmal von ihren eigenen Wählern gedeckt. Die CDU ist hier keine Volkspartei, sondern vertritt nur die Interessen der Atomindustrie“, so Münchmeyer.
Mit dem aktuellen Energiekonzept für Deutschland „Klimaschutz: Plan B 2050“ zeigt Greenpeace, dass eine hundertprozentige Stromversorgung mit Erneuerbaren Energien tatsächlich bis 2050 realisiert werden kann. Um dieses Ziel zu erreichen, darf es jedoch nicht zu einer Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke kommen. Atomstrom behindert die Einspeisung des Stroms aus Erneuerbaren Energien in die Stromnetze, blockiert somit den Ausbau der Erneuerbaren Energien und die Schaffung von Arbeitsplätzen.
Die bevorstehenden Wahlen entscheiden über den Atomausstieg und damit über die zukünftige Energieversorgung in Deutschland. In den Wahlprogrammen der fünf im Bundestag vertretenen Parteien gibt es eindeutige Aussagen zur Frage der Atomkraft. SPD, Bündnis 90/Die Grünen und die Linke treten für eine Umsetzung des gesetzlich verankerten Atomausstiegs ein. CDU/CSU und FDP planen dagegen längere Laufzeiten von Atomkraftwerken.
Am kommenden Samstag, den 5. September, werden Bürgerinitiativen und Umweltverbände gemeinsam mit zehntausenden Menschen in Berlin ein Zeichen gegen die Atomkraft setzen. Unter dem Motto „Mal richtig abschalten“
demonstrieren sie gegen Laufzeitverlängerungen für Atomkraftwerke und ein Endlager im unsicheren Salzstock Gorleben.
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Pressemitteilung von Greenpeace e.V. vom 01.09.2009.