Berlin, Deutschland (Weltexpress). DDR-Nostalgiker kommen derzeit voll auf ihre Kosten, wenn sie eine Urlaubsreise antreten. Am vergangene Woche düsten wir über den BER nach Mallorca.
Toll der BER, sieht gut aus. Laufbänder wie auf einen Weltflughafen. Doch wer damit in Richtung Flugsteig rollen wollte, stand fest wie ein Eimer. Die Bänder brillieren nur als Staffage, als ich damit am 30. Juni 2022 vorwärts rollen wollte, bewegte sich nichts.
Beim Rückflug von Malle nach Berlin bekam meine Dankbarkeit, als alter Ossi einfach so durch die Welt düsen zu können, leichte Risse. „Wie sie vielleicht schon wissen, ist ihr Flug nach Berlin annulliert.“
Staunen, kein Reisender wusste etwas. Nach kurzer Zeit die Ansage. Die Fluggäste nach Berlin werden auf die Maschine nach Düsseldorf umgebucht. Also hechelte die Meute zum Schalter nach Düsseldorf. Drei Stunden später Landung in der Rheinmetropole. Und nun?
Abflug nach Berlin um 18.20 Uhr. Geflogen sind wir um 20:40 Uhr. Nach einem Frühstück um 8 Uhr knurrte um 16 Uhr leicht der Magen. Um den Hunger zu stillen und eine Dehydrierung zu vermeiden, reihten wir und in eine lange Schlange am Buffet ein. Bockwurst mit Schrippe!
Gibt’s nicht. Die Bedienung zeigte sich dennoch mitleidig und zeigte auf drei Miniwürstchen. Auf unsere Bitte wurden uns die Minis sogar warm übergeben. Aber nicht wenigsten auf einen Pappteller; wie einst im Osten. Die Würstchen wurden uns in einer Tüte mit eine Stulle dazu in die Hand gedrückt. Die „Fanta“ musste wir uns selbst aus einem Schrank holen und schließlich dafür den schlichten Preis von 14.50 Euro hinblättern. Ist das nicht geschenkt?
Aber wie essen, alle Plätze besetzt. Eine schwedische Familie sah unsere Not und rückte zusammen. Um 22 Uhr standen wir am BER vorm Gepäckband. Die Wartezeit wollte ich mit einem Besuch der Toilette nutzen. So eine Toilette wie am BER am 10. Juli 2022 habe ich zum letzten Mal auf den DDR-Autobahnraststätten gesehen. Da klatschte Covid-19 in die Hände. Von Hygiene keine Spur.
Zurück zum Gepäck. Als das Band leer geräumt war, fehlte uns ein Koffer. Die Dame am Verlustschalter: „Warten Sie auf die Maschine aus Mallorca, vielleicht kommt ihr Koffer da mit.“
Tatsächlich um 23.10 Uhr zog ich glücklich den Koffer vom Band.
Um 0.45 Uhr am Montagfrüh waren wir endlich nach dem Löhnen des Taxipreises von 55 Euro mit der Erkenntnis zu Hause gelandet, eine kleine nostalgischen Rückreise in die DDR erlebt zu haben. Wir hätten gern darauf verzichte.