Berlin, Deutschland (Weltexpress). Es macht sich natürlich gut und ist „politisch korrekt“, wenn immer nur möglich, die Wehrmacht, heute am 9. April 2021 die Luftwaffe, als terroristische Truppe ins Bild zu stellen. Es war dennoch nicht die Luftwaffe, die den Bombenkrieg gegen Zivilisten eröffnete, sondern die Royal Air Force. Das brennende London war dann nur die Konsequenz dieser Saat.
Sollte das ZDF das noch nicht wissen, so verweise ich auf den renommierten britischen Historiker Richard Overy, der mit seinem Buch (2014) „Der Bombenkrieg“ ein Standardwerk verfaßt hat. In „The Times“ heißt es dazu: „Dieses gewaltige Buch entlarvt die vielen Mythen über den Bombenkrieg.“
„Entgegen der im Westen verbreiteten Ansicht, es habe sich bei den deutschen Luftangriffen gewissermaßen definitionsgemäß um ‚Terrorbombardements‘ gehandelt, hielt sich Hitler anfangs zurück. In den ersten Kriegsjahren – bis die britischen Flächenbombardements nach angemessener Vergeltung verlangten – weigerte sich Hitler, ‚Terrorangriffe‘ zu genehmigen, und wies entsprechende Gesuche des Generalstabs der Luftwaffe stets zurück.“ (Overy, S. 100)
Vor ihm hatte bereits A.J.P. Taylor in seinem Buch „The Origins of the Second World War“ (1963) nachgewiesen, daß die wahllose Bombardierung von Zivilisten in Deutschland von Großbritannien begonnen wurde. (S. 16) Aber warum ist es den öffentlich-rechtlichen Medien in Deutschland nicht möglich, die Wahrheit zu verkünden?
Ich schreibe diese Zeilen als jemand, der als Neunjähriger(*1934) nur knapp dem Tod entkommen ist, als britische Bomber am 20. April 1943 meine Heimatstadt Stettin bombardierten und ich mit meiner Mutter nur wenige Minuten nach dem Alarm unsere Wohnung fluchtartig verlassen hatten und diese in Flammen aufging.