Marokko; Berlin, Deutschland (Weltexpress). In Marokko geht die Post ab, vor allem die Post, die Marokkanerinnen schreiben. Im Grunde genommen hat nur eine Frau geschrieben. Sie heißt Leïla Slimani und wurde 1981 in der marokkanischen Hauptstadt Rabat geboren.
Slimani ist eine französisch-marokkanische Schriftstellerin und Journalistin, die mit ihrem Roman „Dans le jardin de l’ogre“ bekannt und mit ihrem Thriller „Chanson douce“ berühmt wurde.
Slimani traute sich nun etwas, was es in Marokko zuvor noch nicht gab. Sie schrieb ein Manifest.
490 Frauen schrieben mit beziehungsweise unterschreiben. Sie erklärten laut „Deutschlandfunk“ (23.9.2019) unter der Überschrift „Marokko – Hunderte Frauen bekennen sich zu illegalen Abtreibungen“, dass „sie … sich Schwangerschaftsabbrüchen unterzogen, diese vorgenommen oder an ihnen mitgewirkt“ hätten. „Zudem bekannten sie sich zu außerehelichem Sex.“
In „NTV“ (23.9.2019) heißt es unter dem Titel „‚Ich habe abgetrieben‘ – Marokkanerinnen gegen rigide Sex-Gesetze“, dass “ Hunderte Marokkanerinnen“ öffentlich und also auf der Straße „gegen veraltete Gesetze und eine rigide Sexualmoral“ protestierten.
Die Filmemacherin Sonia Terrab gilt als eine weitere Autorin des Manifestes. Sie soll laut „NTV“ gesagt haben, dass „die Unterzeichnerinnen … „Lehrerinnen, Bankerinnen, Hausfrauen, Studentinnen, Künstlerinnen und Intellektuelle“ seien.
Sie unterzeichneten, dass „die Kultur der Lügen und der sozialen Heuchelei … Gewalt, Willkür, Intoleranz“ erzeuge und die Gesetze zu „Werkzeugen für politische oder persönliche Rache“ geworden seien.