Also alles bestens aus Sicht der BR Volleys oder? – Deren Cheftrainer Mark Lebedew sagt: „Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden. Mit dem Spiel nicht durchweg. Denn die Mannschaft hatte im Spielaufbau phasenweise Probleme, ihren Rhythmus zu finden.“ Das habe dem Hauptrundenvierten der Bundesliga, der dem Vorrunden-Primus aus der Hauptstadt da die einzige Niederlage beibrachte, in den Sätzen zwei und drei zu engen Zwischenständen verholfen. Was sich jedoch durch die vielfach erwiesenen Endkampf-Qualitäten der nervenstarken Berliner nicht in Satzverlusten niederschlug…
Der Australier Lebedew (45), aktuell die dritte Saison an der Spree, sieht die Rhythmus-Probleme seiner Mannschaft im Zusammenhang mit dem zeitlich gestreckten Wettkampf-Programm: So gab es nach Ende der Bundesliga Ende Februar fast vier Wochen keine Pflichtspiele, ehe man den Liga-Neuling VC Dresden in zwei Viertelfinal-Begegnungen eliminierte.
Wieder eine Woche später erfolgte der erwähnte Halbfinal-Auftakt gegen Bühl, der im Wochenrhythmus fortgesetzt wird. Sollte Berlin sich glatt durchsetzen, gäbe es fast wieder eine zweiwöchige Unterbrechung bis zum Finalstart am 20./21. April!
„Ich denke, es wäre günstiger, wenn wir den Spielrhythmus ein Match Wochenmitte und das nächste am Wochenende hätten“, sagt Lebedew, der das Angebot von BR-Manager Kaweh Niroomand zu einer vorfristigen Vertragsverlängerung „gern“ angenommen hat. Warum die Deutsche Volleyball-Liga (DVL) alles so terminiert habe, wisse er nicht. An den TV-Übertragungen auf der Internet-Website www.DVL-live.tv dürfte es nicht liegen.
Nach dem Erfolg über den Außenseiter aus der 30 000-Seelengemeinde am Rande des Schwarzwaldes hatte Lebedew seinen Mannen den Ostersonntag frei gegeben. Tags darauf war Krafttraining angesetzt. Ein bewährtes Mittel, um zumindest die physische Spannung wieder aufzufrischen. Ja, das sei die Schwierigkeit bei solchen Spiel-Pausen, sagt der 45-Jährige, „die Spannung mental und körperlich für Topleistungen im Wettkampf hochzuhalten.“
Gelingt das nicht, kommen mitunter dicke Play-off-Überraschungen zustande.
Der jüngste Beleg dafür war die 2:3-Heim-Niederlage von Volleyball-Meister und Pokalgewinner Schweriner SC gegen den SC Potsdam. Während der Liga-Spitzenreiter fast drei Wochen wettkampffrei hatte, konnte der Liga-Achte Potsdam in zwei Pre-Play-off-Auftritten gegen den Köpenicker SC sein Spiel-Level nach oben fahren und mit überzeugenden Siegen zusätzlich Selbstvertrauen tanken.
Schwerin könnte die Viertelfinal-Serie (best of three) noch drehen. Die Mannheimer Adler allerdings haben in der Deutsche Eishockey-Liga (DEL) eine schmerzliche Bauchlandung erlebt. Als Hauptrunden-Gewinner nach 52 Pflichtspielen im Viertelfinale gegen die Wolfsburger Grizzlys gescheitert. Wolfsburg hatte in der Normalrunde mit fast 20 Zählern Rückstand auf Mannheim als Zehnter und Letzter die Pre-Play-offs mit Müh und Not erreicht. Und sich dann dort gegen die unterlegenen Nürnberger (7. der Hauptrunde) jene Spielsicherheit und Abgezocktheit geholt, um den Titel-Mitfavoriten Mannheim aus dem Rennen zu werfen.
Mannheim war in der Zeit zwischen Normalrunde und Viertelfinale der Rhythmus abhanden gekommen – Wolfsburg hingegen hatte zur rechten Zeit den richtigen Rhythmus gefunden!