Das dänische Ribe feiert Wikinger-Markt

Ziemlich authentisch das Ganze. Wie zu Zeiten von Harald Blauzahn. Insgesamt haben sich 300 Wikinger aller Alters- und Größenklassen angemeldet. Starke Männer mit Helmen und schweren Kettenpanzern sind dabei und zeigen, dass sie mit einem großen Becher Met in der Hand reiten können, ohne einen Tropfen zu verschütten. Handwerkskunst wird ebenso vorgeführt. Und jeder darf mitmachen. Kinder bekommen Mantel und Mütze und dürfen den Wikingern bei allen möglichen Tätigkeiten zur Hand gehen. Man kann sich an die

Feuerstelle in der Halle des Großbauern setzen oder seine Tiere auf dem Hof füttern. Man kann sich selbst ein Messer schnitzen, bei der Malermeisterin Svala in die Lehre gehen, sich an Pfeil und Bogen versuchen oder erleben, wie die blitzschnellen Raubvögel des Falkners jagen. Wer richtig mutig ist, kann sich sogar zur Kriegerschule des Häuptlings melden. Während der ganzen Saison kann das Publikum arbeitende Wikinger in authentischen Wikinger-Szenarien, Falknershow, Bogenschießen, Islandpferde und zahlreiche Mitmach-Aktivitäten erleben.

Aber auch Ribe, am Nationalpark Wattenmeer gelegen, 50 km nördlich der deutsch-dänischen Grenze, wartet auf Seher. Aus über tausend Jahren Geschichte erhalten sind der mächtige romanische Dom mit den zwei unterschiedlichen Türmen, die St.-Catherinae-Kirche mit Kloster und übereinander liegenden Kreuzgängen sowie Stein- und Fachwerkhäuser in den Pflastergassen. Viele schmucke Häuser rühren aus der Zeit um das Jahr 1600. Hingucker sind die bunten verzierten Haustüren, vornehmlich in der Fiskergade.

Ribe beherbergt eine von Dänemarks ältesten Gaststuben, die „Wei`s Stue“ (17. Jh.), deren Inneneinrichtung aus dem Jahr 1704 stammt. „De Gamle Arrest“, das alte Gefängnis, dient heute als Unterkunft. Man nächtigt in den ehemaligen Zellen. Dass etwa 1634 der Wasserpegel sechs Meter über Normal lag, zeigt die Sturmflutsäule am Fluss Ribe an. Nicht nur Kindern dürfte das Wikingermuseum gefallen. Und die 248 Stufen hinauf auf den „Bürgerturm“ des Doms, vorbei am Glockenspiel, das vier Mal am Tag erklingt. Sogar Störche fühlen sich in Ribe wohl. Sie nisten auf dem Alten Rathaus und haben den besten Blick auf die Türme des Doms.Hambu

Vorheriger ArtikelFocus auf Hehler und Profiteure – Das Centrum Judaicum zeigt die Ausstellung „Gute Geschäfte. Kunsthandel in Berlin 1933 – 1945“
Nächster ArtikelDeutschland beteiligt sich an geheimen Kriegsplanungen