Außerordentlich unterhaltsam und mit einer schönen, leicht ironischen Sprache, berichtet Peter Leisering über die schlimmen Finger der Falschgeldzunft in der DDR. Der mit Esprit gesegnete Geldgeschichtenforscher geht mit uns auf amüsante Verbrecherjagd. Viel spielt sich in Berlin ab. In Ost-, wie Westberlin. Denn bis zum Mauerbau waren die Fälscherbanden durchaus in beiden Stadtteilen gut aufgestellt.
Und was taten die Obrigkeiten? Die sozialistischen, die kapitalistischen? Die konkurrierenden Notenbanken und Behörden kamen in Krisenfällen immer miteinander ins Gespräch. Obgleich der kalte Krieg die Angelegenheiten nicht einfach gestaltete, wollte niemand der Währung unnötigen Schaden antun. Die DDR ging massiv gegen Geldfälscher vor. Bis zum Mauerbau gab es einige spektakuläre Fälle, danach beruhigt sich die Szene. Im großen Stil wurde nach 1961 selten gefälscht, es waren bessere Amateure am Werk. Der Leser wird im Buch über alle Fälle unterrichtet, selbst vor 2-Markstücken machten manche Schlingel nicht halt. Ein mehrfarbiger Bildteil mit Beispielen der Fälscherkunst rundet das lesenswerte Buch erfreulich ab.
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Peter Leisering, Falschgeld in der DDR: Mit Bildteil, 320 Seiten, Verlag Das Neue Berlin, Berlin 2014, ISBN-13: 978-3360021786, 16, 99 Euro (D)